„Frauen können nicht einparken und Männer nicht zuhören.“ Dies ist eine von vielen Überzeugung über Geschlechterunterschiede, die weit verbreitet sind und tief in unseren Alltag hineinreichen.
Viele bekannte, populärwissenschaftliche Bestseller behaupten auf der Basis neurowissenschaftlicher Untersuchungen, Männer und Frauen hätten unterschiedliche Gehirne und daher unterschiedliche Begabungen. Vermeintlich natürliche, nämlich genetisch bedingte, Unterschiede werden herangezogen,um auch gesellschaftliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen, z.B. die Verteilung bestimmter Rollen, zu erklären.
Doch was ist dran an diesen Erklärungen? Was wissen wir aus neurowissenschaftlicher Forschung tatsächlich? Und können Geschlechterunterschiede und Rollenstereotype aus sozialpsychologischer Sicht erklärt werden?
In diesem Seminar sollen aktuelle Themen der Geschlechterforschung aus sozialpsychologischer und neurowissenschaftlicher Perspektive beleuchtet werden. Anhand einschlägiger Forschungsarbeiten wird besprochen, welche empirischen Ergebnisse bzgl. der Unterschiedlichkeit von Männern und Frauen es gibt, welche empirischen Befunde sie widerlegen, und welche Theorien zur Erklärung eventueller Unterschiede entwickelt wurden.
In Kleingruppen sollen jeweils spezifische Unterthemen des Forschungsfelds diskutiert und im Plenum präsentiert werden.
Ziel des Seminars ist darüber hinaus, Studierenden die Lektüre und Reflexion einschlägiger Fachartikel näher zu bringen. Praxisbezug und –relevanz, ebenso wie theoretische und empirische Grundlage der Artikel werden im Seminar jeweils gemeinsam kritisch bewertet.
Neben Präsentationen / Vorträgen durch Studierende und die Lehrenden werden Diskussionen, Gruppenarbeiten, praktische Übungen und kleinere Experimente durchgeführt.
ACHTUNG: In der ersten Vorlesungswoche wird eine gemeinsame Vorbesprechung der beiden Sozialpsychologie-Seminare in Modul 27-M-G (Diehl / Bohner) stattfinden. Der Termin für die Vorbesprechung ist der 09.10.2014, um 12:15 - 13:00 Uhr (Raum wird noch bekannt gegeben). Studierende, die an einem der beiden Seminare teilnehmen möchten, aber nicht zur Vorbesprechung kommen können, sollen sich bitte telefonisch im Sekretariat der Sozialpsychologie bei Frau Akkaya-Willis melden (0521-1064436) und ihre Präferenz für eines des beiden Seminare angeben.
Das Seminar richtet sich vorrangig an Studierende des MSc-Studiengangs Psycholgie.
Grundkenntnisse in der Sozialpsychologie werden vorausgesetzt.
Teilnahmebegrenzung: 30 Studierende
Brannon, L. (2008). Gender: Psychological perspectives (6th edition). Boston, MA: Pearson.
Fine, C. (2012). Die Geschlechterlüge. Die Macht der Vorurteile über Frauen und Männer. Stuttgart: Klett-Cotta.
Lautenbacher, S., Güntürkün, O., & Hausmann, M. (2007). Gehirn und Geschlecht: Neurowissenschaft des kleinen Unterschieds zwischen Mann und Frau. Heidelberg: Springer.
Peterson & Six (2008). Stereotype, Vorurteile und soziale Diskriminierung: Theorien, Befunde und Interventionen. Weinheim: Beltz.
Smith, E. R., & Mackie, D. M. (2007). Social psychology (3rd edition). Philadelphia : Psychology Press.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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einmalig | Do | 12:15-13:00 | T2-213 | 09.10.2014 | Vorbesprechung |
wöchentlich | Do | 12-14 | C01-148 | 16.10.2014-05.02.2015
nicht am: 25.12.14 / 01.01.15 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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27-M-G Grundlagen und Anwendung: Personal- und Angewandte Sozialpsychologie | G.2 Aufbauseminar zur Personalpsychologie oder Basisseminar zur Angewandten Sozialpsychologie | Studienleistung
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Studieninformation |
G.3 Vertiefungsseminar zur Personalpsychologie oder zur Angewandten Sozialpsychologie | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | Schwerpunkt I; Schwerpunkt II; Schwerpunkt III | |||||
Geschlechterforschung in der Lehre | |||||||
Psychologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | G.2; G.3 | 4 | unbenotet | |||
Psychologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | IndErg | |||||
Studieren ab 50 |
Als Nachweis für eine aktive Teilnahme ist eine durchgängige Präsenz in der Lehrveranstaltung, sowie die Lektüre der zu bearbeitenden Buch- und Zeitschriftenartikel erforderlich.
Für die Vergabe von 4 LPs wird erwartet, dass die Studierenden sich an Diskussionen beteiligen, jeweils die teilweise Gestaltung des Seminars übernehmen (jeweils alleine oder max.2 Personen zusammen) und eine schriftliche Zusammenfassung ihres Themas (Handout) erstellen. Maßgeblich ist die Ankündigung beim ersten Veranstaltungstermin.