Abstract:
Lebensqualität bei Menschen mit Epilepsie: Welche Rolle spielt die Neuropsychologie?
Neben den direkten Folgen epileptischer Anfälle leiden Menschen mit Epilepsien häufig unter psychiatrischen Komorbiditäten und psycho-sozialen Einschränkungen. Um ein umfassendes Abbild der gesundheitsbezogenen Alltagssituation gewinnen zu können, gelten daher mehrdimensionale Konstrukte, wie die subjektiv eingeschätzte gesundheitsbezogene Lebensqualität als zentrale Maße für das Patient-Reported-Outcome bei Menschen mit Epilepsien. In vielfachen Untersuchungen konnte bei Menschen mit Epilepsien eine verminderte Lebensqualität festgestellt werden. Häufig wird die Lebensqualität, die verschiedene soziale, psychologische oder medizinische Facetten umfasst, in der Epileptologie im Rahmen der Outcome-Messung berücksichtigt, etwa bei der Evaluation epilepsiechirurgischer Therapien oder in Wirksamkeitsstudien zu anfallssupprimierenden Medikamenten.
Neben der Depressivität, die sich über viele Studien hinweg als relevantester Prädiktor bzw. als relevanteste Facette der Lebensqualität bei Menschen mit Epilepsie herausgestellt hat, stellen kognitive Funktionen einen zentralen Einflussfaktor auf die Lebensqualität dar. Einschränkungen der Gedächtnisfunktionen scheinen hierbei eine besondere Relevanz aufzuweisen. Die exakten Auswirkungen kognitiver Dysfunktionen auf die Lebensqualität bleiben jedoch Gegenstand aktueller neuropsychologischer Forschung. Zwar lassen sich verschiedene Zusammenhänge zwischen der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität feststellen. Dennoch sind diese Befunde nicht konsistent replizierbar, die statistischen Zusammenhänge gering oder im klinischen Einzelfall nicht immer nachvollziehbar. Neben anderen Gründen scheint dies an der Mehrdimensionalität des Konstrukts Lebensqualität und der zum Teil hohen Überlappung der einzelnen Facetten der Lebensqualität zu liegen. Durch eine Konfundierung durch andere Facetten der Lebensqualität, wie z.B. der Depressivität, sind univariate Zusammenhänge zwischen kognitiven Variablen und der Lebensqualität häufig nur eingeschränkt interpretierbar.
Der Vortrag soll ebenso einen Überblick über die Studienlage zur Rolle der Neuropsychologie vermitteln als auch einen Einblick in aktuelle eigene Forschungsprojekte liefern.
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Keine Klausuren, keine Modulzuordnung, keine Leistungen oder Anforderungen
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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one-time | Mi | 17-18 (s.t.) | ON SITE & ONLINE Gebäude R1- Z3 / Konferenz 1 und 2 | 15.01.2025 | Die Zugangsdaten für Zoom finden Sie im Abschnitt "Konkretisierung der Anforderungen" [15.01.25] |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Dr. med. / Promotion | Vortragsreihe | GS und HS | |||||
Dr. rer. nat. und Dr. rer. medic. / Promotion | Kolloquien | GS und HS |
Die Vortragsreihe Medizinische Forschung der Medizinischen Fakultät OWL findet im Semester (außer in den Schulferien) mittwochs um 17:00 Uhr (~1Std.), derzeit via Zoom-Videokonferenz, statt.
Ziel der Veranstaltung ist der Austausch und die Vernetzung der Forschenden und Forschungsinteressierten im Bereich der medizinischen und medizinrelevanten Forschung.
Forschende der Medizinischen Fakultät OWL, der drei Krankenhausträger, die gemeinsam das Universitätsklinikum OWL bilden (Evangelisches Klinikum Bethel, Klinikum Bielefeld, Klinikum Lippe) sowie forschungsinteressierte niedergelassene Ärzt*innen in OWL präsentieren Ihre aktuellen Forschungsprojekte und tauschen sich zu Ihrer Forschung und neuen Projektideen aus. Kolleg*innen anderer Fakultäten und nationaler und internationaler Institute sind als Redner*innen und/oder Diskutant*innen ebenfalls willkommen.
Auskünfte zur Vortragsreihe erteilt das Referat für Forschung und Karriereentwicklung der Medizinischen Fakultät OWL.
Lehrende/Verantwortliche:
Prof. Dr. med. Björn Spittau (Prodekan für Forschung und Karriereentwicklung, Med Fak OWL)
Referat für Forschung und Karriereentwicklung, Med Fak OWL
HINWEIS:
Diese Vortragsreihe ist für die Anerkennung von Fortbildungspunkten akkreditiert. Sie haben die Möglichkeit, Fortbildungspunkte für die gesamte Reihe eines Semesters oder für einzelne Termine zu beantragen. Wenn Sie von dieser Option Gebrauch machen möchten, bitten wir Sie, eine E-Mail an forschungsreferat.medizin@uni-bielefeld.de zu senden.
Der Vortrag wird neben der Präsenzveranstaltung auch online via Zoom übertragen.
Zugangsdaten zur Zoom-Videokonferenz:
https://uni-bielefeld.zoom-x.de/j/61623048440?pwd=hAUYI4GdeJT0tW8P8afr3EhQLxqGb0.1
Meeting-ID: 616 2304 8440
Passwort: 998021
(Termine:14-tägig mittwochs von 17 bis ca. 18 Uhr Zeitraum vom 9. Oktober 2024 bis 29. Januar 2025)