230231 Theorien des Pop (S) (WiSe 2014/2015)

Anders als die Avantgarden der klassischen Moderne verpflichtet sich die Popkultur in ihren Anfängen in den 1960er Jahren nicht mit einem Manifest auf eine theoretische Programmatik und zeigt sich somit auch nicht als einheitliche Bewegung. Pop ist von vornherein offen und vielfältig – und ist es bis heute geblieben. Dennoch oder gerade deshalb sind von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart zahlreiche Theorien entwickelt worden, die sich mit der Definition, der Geschichte und der Bewertung der Popkultur befassen. Die eingenommenen Perspektiven auf Pop sind dabei denkbar unterschiedlich: So wird Pop mal als Affirmation und mal als Subversion gesellschaftlicher und kultureller Normierungen diskutiert, mal als Bruch mit avantgardistischen Ästhetiken und mal als Impuls für neue Wahrnehmungsweisen, Gegenstandsbereiche und Themen, mal als Infragestellung und mal als Inspirationsquelle wissenschaftlicher Theorien und Methoden. Um über diese verschiedenen Ansetze einen historisch-systematischen Überblick zu gewinnen, sollen im Seminar unterschiedliche Positionen zu allgemeinen Aspekten und spezifischen Bereichen (Literatur, Musik, Film, Mode etc.) populärer Kultur von den 1960er Jahren bis heute besprochen werden (u.a. Theodor W. Adorno, Diedrich Diederichsen, Umberto Eco, Leslie A. Fiedler, John Fiske, Dick Hebdige, Susan Sontag).

Literaturangaben

Texte zur Theorie des Pop. Hg. von Charis Goer, Stefan Greif und Christoph Jacke. Stuttgart: Reclam 2013 (= Reclams Universal-Bibliothek, Bd. 19035).