230190 Utopien der Frühen Neuzeit (S) (WiSe 2014/2015)

Seit der Frühen Neuzeit spricht man, wenn es um Vorstellungen idealer Staaten oder Gesellschaften geht, von Utopien. Seitdem streitet man sich über die Gestalt und Realisierbarkeit solcher Sozialordnungen. Dabei handelt es sich seit der ‚Erfindung’ der Utopien durch Thomas Morus zunächst einmal um literarische Texte mit spezifischen Darstellungsformen, Erzählproblemen und Funktionszuschreibungen. Diese literarischen Qualitäten sollen im Zentrum des Seminars stehen. Ausgehend von einer genauen Lektüre exemplarischer Texte soll untersucht werden, wie solche positive Gegenentwürfe menschlichen Zusammenlebens plausibilisiert und veranschaulicht werden, welche Ordnungskonzepte in welchen historischen Zusammenhängen als utopisch gelten und welche Veränderungen sich im Übergang von Raum- zu Zeitutopien ergeben. Zu fragen ist auch nach der Funktion der utopischen Erzählungen.

Literaturangaben

Zur Anschaffung und vorherigen Lektüre empfohlen:
Thomas Morus / Tomasso Campanella / Francis Bacon, Der utopische Staat. Utopia – Sonnenstaat – Neu-Atlantis, Reinbek 1960 u.ö. (rororo 45068).
Johann Gottfried Schnabel, Insel Felsenburg. Hrsg. von Volker Meid und Ingeborg Springer-Strand, Stuttgart 1986 (RUB 8419).