Shitstorms können als ein metainvektives Phänomen bezeichnet werden, das durch massenmediale Vernetzung gemeinsamer Entrüstung ermöglicht wird. Vor diesem Hintergrund geht das Seminar vom heuristischen Konzept der "Invektivität" aus und zielt darauf ab, mittels dieses Konzepts die kommunikativen Formen und Konstellationen von Shitstorms zu rekonstruieren sowie ihre gesellschaftlichen Effekte und Konsequenzen zu erforschen.
Der Begriff Invektivität beschreibt Aspekte herabsetzender, verletzender oder beleidigender Kommunikation, während Metainvektivität die Explizierung des invektiven Gehalts eines Aktes hervorhebt (Ellerbrock et al. 2017). Shitstorms eignen sich als empirischer Untersuchungsgegenstand, um die metainvektive Konstellation und ihre Eigenschaften herauszuarbeiten, da ihre Erscheinung darauf abzielt, das Invektive zu thematisieren und gegebenenfalls zu sanktionieren.
In diesem Seminar werden wir das Phänomen Shitstorm beispielhaft untersuchen und uns mit den folgenden Fragen befassen:
Wie sieht metainvektive Kommunikation aus? Welche sozialen Funktionen besitzt sie? Auf welchen sozialen Mechanismen beruht sie? Welche Bedingungen fördern die Erscheinungsformen von Shitstorms? Welche Auswirkungen haben Shitstorms auf die Gesellschaft? Wie lässt sich die emotionale Dimension, insbesondere Empörung, soziologisch analysieren und verstehen?
Das Seminar ist in drei thematische Blöcke aufgeteilt: Im ersten Block diskutieren wir den Zusammenhang zwischen Shitstorms und Invektivität anhand theoretischer Grundlagen. Anschließend erarbeiten wir die zentralen Elemente von Shitstorms aus emotions- und mediensoziologischer Perspektive. Im dritten Block wählen die Studierenden Fallbeispiele aus und analysieren diese im Hinblick auf das Invektivitätskonzept. Dieser Prozess wird durch gemeinsame Diskussionen begleitet und unterstützt.
Ellerbrock, D.; Koch, L.; Müller-Mall, S.; Münkler, M.; Scharloth, J.; Schrage, D.; Schwerhoff, G. (2017): Invektivität - Perspektiven eines neuen Forschungsprogramms in den Kultur- und Sozialwissenschaften, in: Kulturwissenschaftliche Zeitschrift, 2 (1), 2–24
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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30-M35 Fachmodul Mediensoziologie | 1. Seminar | Study requirement
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2. Seminar | Study requirement
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- | Graded examination | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Die konkreten Informationen werden in der ersten Sitzung besprochen.