Ästhetisch forschen in Kunst und Musik: Veränderungen auf der Spur
Seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts haben Künstler ihre Arbeit um Aspekte eines forschenden Zugriffs erweitert: Spurensicherung, Feldforschung, Konzept-Kunst, intermediale Aktionskunst zeigen, in welcher Weise unterschiedlichen künstlerischen Konzepten ein forschendes Interesse zu Grund liegt. Auch in der Musik ist im 20. Jahrhundert mit der musique concrète, der Klangkunst, den „Soundscapes“ oder der akustischen Ökologie von Murray Schafer ein Weg eröffnet worden, der dem Forschen im Entstehungsprozess von Musik einen Platz einräumt.
In der Kunstdidaktik gehört Ästhetische Forschung seit der gleichnamigen Veröffentlichung von Helga Kämpf-Jansen (2000) zum Kanon methodischer Konzeptionen künstlerischen Lernens. Charakteristisch für den Ansatz ist, dass ein eigenes Interesse die Aktivitäten der Lernenden lenkt und neben künstlerischen Verfahren auch vorwissenschaftliche Strategien und Alltagserfahrungen in den Arbeitsprozess einfließen, bzw. ihn vorantreiben. In der Musikdidaktik existieren eine Reihe von Konzepten zur Vermittlung Neuer Musik (u.a. Klüppelholz 2002, Weber 2003, Bäßler & Nimczik 2004, Forsbach 2005). Dennoch sind Ansätze, die dem Konzept einer ästhetischen Forschung ähnlich sind, wenig bekannt.
In der integrativen Werkstatt erproben wir, in welcher Weise neben den künstlerischen auch musikalische Strategien zur Erforschung einer Situation, eines Phänomens oder eines Sachverhalts herangezogen werden können. „Veränderungen“ inspirieren dazu, an der Schnittstelle von Kunst und Musik ästhetisch forschend tätig zu werden und zu erkunden, welches Potenzial die Bezugnahme beider Künste aufeinander dafür bereit hält. Zudem lassen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede des jeweiligen forschenden Zugangs aufgrund der besonderen Charakteristika beider Künste herausarbeiten.
Die Veranstaltung legt Grundlagen für eine didaktische Aufarbeitung der Erfahrungen in einem vertiefenden integrativen Projekt im kommenden Semester.
Bemerkung: Bitte beachten Sie als Studierende/r ab WS 2011/2012 die im Modulhandbuch beschriebene Regelung: Eine der beiden im Bachelor zu absolvierenden Basiswerkstätten in M4 und M5 muss integrativ belegt werden, die andere muss fachspezifisch ausgerichtet sein.
Sollten Sie also in M4 in diesem Semester unsere integrative Basiswerkstatt „Ästhetisch forschen“ besuchen, müssten Sie dann notwendigerweise in den folgenden Semestern in M5 eine fachspezifische Basiswerkstatt belegen.
Natürlich steht Ihnen immer frei, weitere zusätzliche Basiswerkstätten zu besuchen, ob integrativ oder fachspezifisch!
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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38-IndErg-PM-K Praxismodul Kunst | Basiswerkstatt Kunst mit kunstpraktischen und wissenschaftlichen Anteilen | unbenotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
38-M4-K Projektmodul Didaktik | Basis-Werkstatt mit kunstpraktischen und wissenschaftlichen Anteilen | Studieninformation | |
38-M4-M Projektmodul Didaktik | Basis-Werkstatt mit musikpraktischen und wissenschaftlichen Anteilen | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.