220024 In- und Exklusion. Ethnische Grenzziehungen und soziale Differenzierungen von der Vormoderne bis ins 20. Jahrhundert, 2. Teil (GK) (SoSe 2007)

Inhalt, Kommentar

Blickt man auf das zunehmend dichter werdende Netz von Verordnungen und Verboten städtischer und landesherrlicher Obrigkeiten in der Vormoderne, so scheinen die Grenzen zwischen Einheimischen und Fremden, zwischen denen, die dazu gehören und jenen, die ausgegrenzt wurden, seit dem Spätmittelalter immer enger gezogen worden zu sein. Die Differenzierung zwischen 'erwünschten', 'geduldeten' und 'unerwünschten' Fremden werden immer strenger formuliert und es gibt einen zunehmenden Bedarf an Uniformierung der Verhalten im Rahmen der gesellschaftlichen Gruppenkonstitutionen. Eine Frage des Kurses wird etwa sein, ob das Strafrechtssystem in der Vormoderne sich zur Zeit von einer Institution der sozialen Kontrolle zu einer Institution der sozialen Ausgrenzung entwickelt hat. Die Toleranzschwelle gegenüber Abweichungen jedweder Art (Sprache, Religion, Lebensform etc.) war eher gering. Wer dazu gehören wollte, brauchte Familie, Verwandtschaft, Herkunft, Beruf und Klientel. Auch die Moderne ist von einem nur auf den ersten Blick scheinbar ambivalenten gesellschaftlichen Mechanismus geprägt. Während sich die bürgerliche Gesellschaft diskursiv auf die Inklusion ihrer Mitglieder berief, begründete sich die deutsche Nation gleichzeitig auf der Exklusion der als nicht dazugehörig definierten. Diese Form der sozialen Differenzierung in der Moderne wird im Kurs vor allem am Beispiel der Herstellung ethnischer Identitäten und Grenzen thematisiert. Im Grundkurs sollen unterschiedliche Formen der rechtlichen, sozialen und gewaltsamen Ausgrenzung von gesellschaftlichen Gruppen und deren Funktionen für die jeweils ausschließende Gesellschaft in Vormoderne und Moderne thematisiert werden. Neben diesen Modi des Ein- und Ausschlusses, der Diskriminierung und Verfolgung werden aber auch, soweit dies möglich ist, die Reaktionen der Marginalisierten 'beispielsweise durch Assimilation, Integration oder Widerstand' behandelt. Schließlich sollen am Thema wesentliche Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und eingeübt werden.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Teilnahme am 1. Teil im WS 2006/2007

Lehrende

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach 1.3.6 Wahlpflicht 8 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (G) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 1.3.6 Wahlpflicht 8 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 1.3.6 Wahlpflicht 8 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (HR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 1.3.6 Wahlpflicht 8 scheinfähig  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
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Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 12. April 2007 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 12. April 2007 
Art(en) / SWS
Grundkurs (GK) / 4
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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3708191