230173 Nachhaltigkeit in Literatur und Literaturwissenschaft (S) (WiSe 2022/2023)

Nachhaltigkeit ist seit einigen Jahren verstärkt zum Thema der Literaturwissenschaft geworden. Besonders die thematische Relevanz von Rohstoffen oder Kälte- und Hitzewellen wird – angeregt durch den heutzutage drängenden Klimawandel in Texten der Literaturgeschichte herausgearbeitet. Das Seminar steckt den Rahmen weiter, indem es die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in den Blick nimmt, die im Jahr 2016 als politische Zielsetzung der Vereinten Nationen in Kraft traten und zu denen nicht nur Maßnahmen zum Klimaschutz, sondern eine ganze Reihe grundlegender Werte wie Gesundheit, Frieden und Gerechtigkeit, Geschlechtergleichheit, die Vermeidung von Armut oder der Schutz des Lebens im Wasser und an Land gehören. Dazu lesen wir Texte aus allen Epochen der Literaturgeschichte von der Frühen Neuzeit bis in unsere Zeit mit historischen Schwerpunkten um 1800 und in der Gegenwart zu Themen wie den Ökologien des Fluiden, der utopischen Idylle, Extremtemperaturen, der Symbolik des deutschen Waldes oder dem Anthropozän. Die Bestimmung einer ökozentrischen Poetik ist ebenso Teil des Seminars wie das Hinterfragen literarischer Reaktionen auf den Klimawandel. Es kommt der im Bereich der Nachhaltigkeit angestrebten Geschlechtergleichheit entgegen, dass elf der 21 Texte, die im Seminar gelesen und diskutiert werden, von Frauen geschrieben wurden.
Das Seminar wird über den Lernraum plus organisiert. Dort werden auch zusätzliche Texte zur Verfügung gestellt. Demnächst schreibt die Universität Bielefeld einen Preis für Abschlussarbeiten mit besonderem Bezug zum Thema Nachhaltigkeit aus.

Literaturangaben

sichtbar im Lernraum plus