Die Theorien des (gerechten) Krieges haben eine lange und umstrittene Geschichte. In der Frühen Neuzeit und verstärkt im 19. Jahrhundert trat an deren Seite die Frage, wie ein dauerhafter Friede gewährleistet werden könnte. Dazu musste definiert werden, was unter „Krieg“ und was unter „Frieden“ zu verstehen sei. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts, das von zahlreichen Genoziden und dem Holocaust gekennzeichnet war, erlebte die Problematik des gerechten Krieges eine unerwartete Aktualisierung unter dem Druck einer universalistischen Ethik und angesichts der Gräuel und Massaker in vielen Teilen der Welt. Es stellt sich dann die Frage, wie die Staatengemeinschaft reagieren soll, wenn in einem Land die Zivilbevölkerung terrorisiert, gewaltsam vertrieben oder ermordet wird. Gibt es Kriege, die gerecht sind? Was macht eine Intervention zu einer humanitären? Wann und warum kommt eine solche Frage auf? Ist der Abolitionismus ein historischer Vorläufer? Was sind moralische Bewertungskriterien für gerechte Kriege? Das Seminar verbindet philosophische Fragestellungen aus den Bereichen der Ideengeschichte, des Völkerrechts und der Ethik, mit historischen Fragestellungen, die den Zusammenhang von Kriegen und den Paradoxien des Friedens thematisieren. Ein Schwerpunkt wird dabei die Beziehung von asymmetrischen Kriegen (Bürgerkriege, Kolonialkriege, Völkermord), Staatenkriegen und Friedensschlüssen im 19. und 20. Jahrhundert gelegt. Exemplarisch greift das Seminar auch in die Vormoderne aus.
Heinz Duchhardt, Martin Peters (Hg.), Kalkül, Transfer, Symbol. Europäische Friedensverträge der Vormoderne, Mainz 2006; Bernd Wegner (Hg.): Wie Kriege enden. Wege zum Frieden von der Antike bis zur Gegenwart. Paderborn 2002; Georg Meggle (Hrsg.), Humanitäre Interventionsethik, Paderborn 2004. Dieter Janssen/Michael Quante (Hg.), Gerechter Krieg, Paderborn 2003
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-M-4.1 Theoriemodul | Interdisziplinäres Theorieseminar | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Theorieseminar Transnationale Geschichtsschreibung, Transfer und Vergleich | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Mastermodul 4.1 | Wahlpflicht | 7.5 | scheinfähig Theorieseminar Transnational | ||
Geschichtswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Mastermodul 4.1 | Wahlpflicht | 7.5 | scheinfähig Interdisziplinäres Theorieseminar | ||
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 4.7 | Wahlpflicht | 6 | scheinfähig Theorieseminar Transnational | ||
Interamerikanische Studien / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | MaIAS3b | 4/8 |