300260 Interaktionen in institutionellen Kontexten (MA: Soziologische Methoden - qualitativ) (S) (SoSe 2022)

"Institutional talk" ist ein starker Zweig der konversationsanalytischen Forschung, welcher sich mit dem Zusammenspiel von institutioneller Zielsetzung und der lokal situierten Herstellung von Rollen und Inhalten auseinandersetzt, wobei beides stetig aufeinander verweist. Nach diesem Verständnis werden Instututionen/Organisationen zu großen Teilen interaktiv von ihren Mitgliedern hergestellt.
Im Seminar wollen wir uns mit der Frage auseinander setzen, wie diese lokale Herstellung qualitativ beforscht werden kann und welche Grenzen eine solche Perspektive hat. Dafür werden zunächst Grundlagen der konversationsanalytischen Forschung vermittelt bzw. vertieft, Schwerpunkt wird aber auf der angeleiteten Konzeption und eigenständigen Durchführung eigener Forschungsvorhaben in einem institutionellen Feld liegen. Hierzu gehören der Feldzugang, die Datenerhebung und Transkription sowie die Analyse sowohl in gemeinsamen Datensitzungen als auch in selbständiger Arbeit. Die erhobenen Daten sollen natürliche Interaktionsdaten (audio und/oder video) sein.

Requirements for participation, required level

Sie sollten ein Grundverständnis des methodologischen Zugangs und der analytischen Vorgehensweise der Konversationsanalyse mitbringen.
Vorausgesetzt wird außerdem die Bereitschaft, eigenverantwortlich ein Forschungsprojekt (Feldzugang, Datenerhebung, Datenaufbereitung) durchzuführen und die eigenen Daten zur gemeinsamen Datenanalyse zur Verfügung zu stellen, ebenso wie sich in der Analyse der Daten der anderen Kursteilnehmer_innen zu engagieren. Ihre Daten sollen auch in ein Korpus einfließen, auf das alle Teilnehmer_innen zum Verfertigen ihrer Hausarbeiten zugreifen können sollen.