Das Seminar setzt Diskussionen aus dem Sommersemester 2021 über Interaktionen in Organisationen fort. In dem Seminar im Sommersemester wurden Grundlagen der Interaktion in Organisationen gelegt. Ein Einstieg für neue Studierende ist möglich, wenn sie die unten angegebenen Teilnahmevoraussetzungen erfüllen.
Ziel des Seminars im Wintersemester ist es, sich systematischer als im Wintersemester die Texte Erving Goffman zu lesen (größtenteils im englischen Original). Als Grundlage dient der Goffman-Reader von Lemert und Branaman (1997): Lemert, Charles; Branaman, Ann (Hg.) (1997): The Goffman Reader. Maiden, Oxford: Blackwell.
Dabei sollen die Überlegungen von Goffman zu Interaktionen auf verschiedene Kontexte – Frames – angewandt werden. Wie lassen sich die allgemeinen Beobachtungen von Goffman für Interaktionen in Freundesgruppen, Kleinfamilien, Organisationen oder Protestbewegungen spezifizieren? Welche Regeln gelten bei Interaktionen zwischen Bekannten, welche zwischen Unbekannten?
Der Kern des Seminars besteht aus der Lektüre der Texte von Erving Goffman. Es werden aber immer wieder Bezugnahme zu aktuellen themenbezogenen Forschungsfragen aus der Interaktionssoziologie gesetzt.
Erwartet wird ein hohes Engagement bei der Lektüre und Vorbereitung der Texte, bei der Beteiligung an der Diskussion im Plenum und in den Kleingruppen und bei der Erarbeitung eigener kleiner empirischer und theoretischer Forschungsprojekte. Vorausgesetzt wird, dass Studierende sich vor (!) Beginn des Seminars mit Grundlagen der Interaktionssoziologie vertraut machen (siehe unten).
Zum Ablauf des Seminars
Das Seminar wird über Zoom stattfinden (https://metaplan.zoom.us/j/7024840483). Dafür werden die Studierenden gebeten sich mit Kamera über Zoom einzuwählen (Wer keine Kamera hat wird dringend gebeten sich eine zu kaufen oder sich für die Sitzung eine auszuleihen). Es zerstört jede Interaktion, wenn alle nur in schwarze Kacheln schauen.
Das genaue Programm wird von Sitzung zu Sitzung entwickelt. Das zu Beginn vorgestellte Programm dient lediglich einer groben Orientierung. Lektürevorschläge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer können aufgegriffen werden.
In der zweiten Sitzung werden Arbeitsgruppen gebildet, die während des ganzen Seminars bestehen bleibt. Es wird ein intensiver Austausch in diesen Arbeitsgruppen – auch zwischen den Sitzungen – erwartet. Die Gruppen recherchieren selbständig zu einem Thema und bereiten eine Sitzung mit dem Dozenten vor.
Für die Diskussionen im Plenum gibt der Dozent nur einen groben Rahmen vor (Auf welche Texte bezieht sich die Diskussion? Welche Fragen könnten interessant sein? Wieviel Zeit steht zur Verfügung?). Die Diskussionen im Plenum selbst laufen vorrangig mit einer Selbststeuerung der Studierenden.
Im Rahmen des Seminars können Hausarbeiten und Masterarbeiten entwickelt werden. Die im Rahmen des Seminars angefertigte Arbeiten werden im April 2022 in einer Konferenz diskutiert. Die Teilnahme an der Abschlusskonferenz wird vorausgesetzt.
Voraussetzung sind Kenntnisse der systemtheoretischen Organisationssoziologie und Grundkenntnisse der Interaktion oder die Bereitschaft sich vor Beginn des Seminars in die Interaktionssoziologie einzuarbeiten.
Vorausgesetzt wird die Lektüre des Klassikers von Erving Goffman: Goffman, Erving (1969): Wir alle spielen Theater, 5. Auflage. München: Piper. (ist als Lektüre vor dem Seminar empfohlen, vergleichsweise einfach zu lesen und günstig zu bekommen; möglich ist auch das englische Original „The presentation of self in everyday life“, noch günstiger).
Ebenfalls vorausgesetzt wird die Lektüre der Teile über Interaktionen in Organisationen von Luhmann, Niklas (1964): Funktionen und Folgen formaler Organisation. Berlin: Duncker & Humblot – 24. Kapitel S. 331 bis 371. Der Text steht im ekkv.
Grundkenntnisse der Organisationssoziologie werden vorausgesetzt. Wenn noch keine Grundlagenveranstaltungen besucht werden wird als Einstieg in die Organisationssoziologie zumindest eines der drei Bücher empfohlen:
Luhmann, Niklas (1964): Funktionen und Folgen formaler Organisation. Berlin: Duncker & Humblot (ist als Lektüre vor dem Seminar ist empfohlen, wird aber nicht vorausgesetzt).
Kühl, Stefan (2020): Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. Wiesbaden: Springer VS (letztlich eine „easy reading“ Variante von Funktionen und Folgen, als pdf kostenlos über Uni Bib).
Tacke, Veronika; Drepper, Thomas (2018): Soziologie der Organisation. Wiesbaden: Springer VS (alternative Einführung, als pdf kostenlos über Uni Bib).
Die Diskussionen des Sommersemesters können sich über die dritte Staffel des Podcasts „Der ganz formale Wahnsinn“ erschlossen werden (ab Folge 31). Den Podcast gibt es über alle Podcast Player oder über anchor.fm/wahnsinn zu hören.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M6a Organisationssoziologie a | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
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30-M-Soz-M6b Organisationssoziologie b | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M6c Organisationssoziologie c | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: