270144 Soziale Identität (S) (SoSe 2012)

Inhalt, Kommentar

Was ist eine soziale Gruppe? Wann und warum identifizieren sich Menschen mit sozialen Gruppen? Welche Bedeutung hat die Identifikation mit einer Gruppe für Einstellungen und Verhalten? Ziel der Veranstaltung ist es, anhand dieser Leitfragen die Entstehung und Entwicklung der Theorie(n) der Sozialen Identität nachzuvollziehen. In den ersten Sitzungen des Seminars sollen die klassischen Arbeiten von Tajfel und Turner zur Theorie der Sozialen Identität sowie der Sozialen Kategorisierung anhand ausgewählter Originaltexte diskutiert werden. Im Fokus steht zunächst die Entwicklung der Theorie(n) und deren Einbindung in den historischen Forschungskontext– wie z.B. der Bezug zur Theorie ‚Sozialer Vergleiche‘ von Leon Festinger (1954). In einem weiteren Schritt sollen die empirischen Belege für die zentralen Annahmen der SIT – Streben nach positiver sozialer Distinktheit und entsprechender Steigerung des Selbstwert, Kontinuum von inter-personalem bis inter-gruppalem Verhalten- diskutiert werden. In den folgenden Sitzungen soll die Selbstkategorisierungstheorie (SCT) von Turner (1987) als erste zentrale Erweiterung der ursprünglichen SIT besprochen werden.
Im zweiten Teil des Seminars sollen aktuelle Erweiterungen der SIT/SCT sowie deren Anwendungen in der Konflikt- und Vorurteilsforschung im Fokus stehen. Des Weiteren werden Bezüge zur Kontakthypothese hergestellt. Hier wird insbesondere der Prozess der ‚Deprovinzialisierung’ als mögliche Ursache für die vorurteilsreduzierende Wirkung von Kontakt diskutiert (Pettigrew, 1997).
Durch die kritische Diskussion klassischer theoretischer Texte im ersten Teil des Seminars sowie aktueller empirischer Originalarbeiten im zweiten Teil des Seminars werden zudem akademische Schlüsselqualifikationen geübt. Insbesondere im zweiten Teil des Seminars wird durch praktische Beispiele aus aktuellen Arbeiten der DozentInnen ein weiterer Einblick in die sozialpsychologische Forschung geboten.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Besuch einer Grundlagen-Vorlesung zur Sozialpsychologie. Dieses Seminar ist für 30 TeilnehmerInnen ausgelegt.

Literaturangaben

Brewer, M. B., & Gardner, W. (1996). Who is this "'We"? Levels of collective identity. Journal of Personality and Social Psychology, 71, 83 -93.

Ellemers, N., Spears, R. & Doosje B. (1999). Social identity:Context, commitment and content. Oxford: Blackwell

Festinger, L.(1954) . A Theory of Social Comparison Processes. Human Relations, VII, 117–140.

Gaertner,S.L.; Dovidio, J.F.; Anastasio,P.; Bachman, B.; Rust M.C. The Common Ingroup Identity Model: Recategorization and the Reduction of Intergroup Bias European Review of Social Psychology Volume 4, 1993, Pages 1 - 26

Hogg, M.A. & Abrams, D. (1988). Social Identifications: A social psychology of intergroup relations and group processes. London: Routledge

Leach, C. W., Zomeren, M. V., Zebel, S., Vliek, M. L. W., Ouerkerk, J. W., & Spears, R. (2008). Group-level self-definition and self-investment: A hierarchical (multicomponent) model of in-group identification. Journal of Personality and Social Psychology, 95, 144–165.

Mummendey, A. & Wenzel, M. (1999). Social discrimination and tolerance in intergroup relations: Reactions to intergroup difference. Personality and Social Psychology Review, 3, 158-174.
Pettigrew, T. F. (1997). Generalized Intergroup Contact Effects on Prejudice. Pers Soc Psychol Bull, 23(2), 173-185.

Tajfel, H. & Turner, J. (1986). The social identity theory of intergroup behaviour.
In S.Worchel & W.G. Austin (Eds.), The Psychology of intergroup relations (2nd ed.pp.7-24). Chicago: Nelson

Tajfel, H., and Turner, J.(1979).An Integrative Theory of Intergroup Conflict, In The Social Psychology of Intergroup Relations, W.G.Austin and S. Worchel (Eds.) Monterey, CA:Wadsworth

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
27-GF-Soz Sozialpsychologie GF-Soz.3: Vertiefung zur Sozialpsychologie Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015) Schwerpunkt I; Schwerpunkt II; Schwerpunkt III    
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008) H.P.3   scheinfähig  
Psychologie / Diplom (Einschreibung bis WiSe 06/07) H95 F-05   nicht scheinfähig  
Psychologie (Kernfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach Individuelle Ergänzung   3  
Studieren ab 50    

2 LP: regelmäßige und aktive Teilnahme in Form von Diskussionsbeiträgen sowie der Lektüre von ausgewählten Texten zur Vorbereitung auf einzelne Seminarsitzungen.
3 LP: Übernahme eines ca. 30-minütigen Referats.

Kein E-Learningangebot vorhanden
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 30
Adresse:
SS2012_270144@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_29311157@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 13. Februar 2012 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 13. Februar 2012 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft / Abteilung Psychologie
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29311157