Moderne Finanzmärkte und die Weltwirtschaft sind zwei Gesellschaftsbereiche, die einen hohen Grad an Globalisierung aufweisen. Resultat dieser starken globalen Verknüpfung sind eine entsprechend fortgeschrittene Integration in der globalen Regulierung sowie die Einbindung transnationaler Akteure und privater Autoritäten sowohl in der Regelfindung und auch in der Regeldurchsetzung. Anhand dieser Strukturen lassen sich wichtige (Weiter-)Entwicklungen von klassischen politikwissenschaftlichen Begriffen und Konzepten erkennen. Anhang von Beispielen aus Wirtschaft und Finanzsystem werden solche Entwicklungen untersucht. Dabei wird allerdings eine alternative Perspektive genutzt, die wiederum neue Perspektiven generiert.
Ziel der Veranstaltung ist es zunächst, ein kritisches Bild des modernen Finanzsystems zu kreieren. Dafür ist ein Verständnis des heutigen kreditbasierten Geldsystems wichtig (Giralgeld). Es wird erschlossen, warum Finanzwirtschaft und Realwirtschaft separat zu betrachten sind. Dies ist grundlegend wichtig, um die Relevanz von Systemrisiken im Finanzsystem und deren Auswirkungen für die Realwirtschaft zu verstehen. Außerdem wird basierend auf diesen Erkenntnissen die strukturelle Krisenanfälligkeit unseres modernen Finanzsystems erschlossen. Die Produktion von Wissen und Expertise durch private Akteure und deren institutionelle Einbettung in Regime ist ein weiterer wichtiger Aspekt.
Das Regime der globalen Finanzmarktregulierung wird dann in seiner Gänze analysiert; hierbei wird ein starker Fokus auf privaten Autoritäten liegen. Die Entwicklung und Etablierung von privaten Autoritäten wird anhand von diversen Fallbeispielen untersucht. Dazu gehören unter anderem Ratingagenturen, Lobbyorganisationen, Marktakteure sowie Netzwerke.
Ich empfehle als grundlegende Vorbereitung für das Seminar die Lektüre von wirtschaftlichen Nachrichten und denen über Finanzmärkte. Es bieten sich Wirtschafts- oder Finanzmarktteile einer bundesweiten Tageszeitung wie FAZ, SZ etc. oder an aber The Economist, The Financial Times o. ä. Insgesamt ist ein Interesse und grundlegendes Verständnis von ökonomischen und finanzwirtschaftlichen Zusammenhängen unabdingbar. Gleichzeitig wird Bereitschaft vorausgesetzt, komplexe Fragestellungen durch ein kritisches Hintergrundbild etablierter Vorstellungen der "Mainstream Ökonomie und Ordnungspolitik" zu durchdenken, um alternative Perspektiven zu entwickeln und auf Nachhaltigkeit bedachte Kritik zu formulieren.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M5a Politische Soziologie a | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M5b Politische Soziologie b | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M5c Politische Soziologie c | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Politische Kommunikation / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | 2.2 | 2. | 3 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) |