300036 Theoriegenerierung in der qualitativen Sozialforschung (MA Soz 5.3 Qualitativ - Neuer MA: Soziologische Methoden) (S) (SoSe 2013)

Inhalt, Kommentar

Die induktive Methode der Theoriegenerierung gehört zu den zentralen Prämissen qualitativer Forschung. Im Sinne der Grounded Theory werden Theorien mittlerer Reichweite generiert, die in den Daten verankert sind. Alfred Schütz zufolge sind sozialwissenschaftliche Begriffe Konstrukte „zweiten Grades“. Nach seiner Überzeugung müssen diese auf den Konstrukten „ersten Grades“, d.h. auf den Konzepten der untersuchten Akteure beruhen. Dementsprechend müssen die methodischen Verfahren gegenstandsadäquat gewählt werden, wie Harold Garfinkels Postulat des „unique adequacy requirement“ ausdrückt. Theorien werden somit nicht überprüft, sondern anhand von Fallstudien wird neues, jeweils fallspezifisches Wissen generiert. Der Sozialwissenschaftler, Philosoph und Kybernetiker Gregory Bateson meldete einige erkenntnistheoretische Zweifel an der Dienlichkeit induktiver Verfahren für die Theoriebildung an: „In der Tat ist die Vervielfältigung von einschläfernden Hypothesen ein Symptom für die übertriebene Vorliebe für Induktion, und diese Vorliebe muss immer zu etwas wie dem gegenwärtigen Zustand der Verhaltenswissenschaften führen – einer Menge quasitheoretischer Spekulation, die in keinem Zusammenhang mit irgendeinem Kern grundlegenden Wissens steht.“ (Bateson 1972) Das Seminar will klären, welche epistemologischen Implikationen sich mit den Begriffen „Induktion“, „Konstrukte ersten und zweiten Grades“ oder „unique adequacy requirement“ verbinden und es soll diskutiert werden welche Bedeutung sie für die sozialwissenschaftliche Theoriebildung haben. Generieren induktive Verfahren nichts weiter als isolierte, detailverliebte Hypothesen, die eine Anbindung an wissenschaftliche Grundlagen vermissen lassen? Wie gestaltet sich die wissenschaftliche Arbeitsteilung zwischen den „Theoretikern“ und den „Empirikern“ in den Sozialwissenschaften und inwieweit ist Theoriebildung ausgehend von Einzelfällen überhaupt zu leisten?

Allg. Anforderung: Bereitschaft zur Lektüre englischer Texte

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mi 16-18 S2-137 08.04.-19.07.2013
nicht am: 01.05.13

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
30-M-Soz-M3a Soziologische Methoden a Seminar 1 Studienleistung
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30-M-Soz-M3b Soziologische Methoden b Seminar 1 Studienleistung
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30-M-Soz-M3c Soziologische Methoden c Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Soziologie / Master (Einschreibung bis SoSe 2012) Modul 5.3 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
Adresse:
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_29225834@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 20. Februar 2013 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 20. Februar 2013 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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29225834