Es ist eines der großen Themen von Philosophie und Literatur: das Sterben. Platon begründete «eine bis in unsere Zeit dauernde Tradition der freien Aneignung des Todes» (Anton Hügli), die etwa auch bei Cicero dazu führte, dass das Leben – und die wahre Philosophie – als Vorbereitung auf den Tod (‹meditatio mortis›) zu begreifen sind. Es ist offensichtlich, dass auch im Christentum dem Tod und den ‹letzten Dingen› eine große Bedeutung zukommt; mit Blick auf Literatur und Kultur des Mittelalters betraf sie zunächst monastische, klerikale und adlige Kreise. Dies ändert sich im Spätmittelalter.
Sicher auch motiviert durch die Pestepidemien, aber auch vor dem Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher Entwicklungen ist der Tod und die Vorbereitung auf ihn Gegenstand einer übergreifenden, auch auf der Ebene des Alltags stattfindenden Besinnung. Sterben wird als ‹Kunst› begriffen, also als etwas, das erlernt werden und mit dem man schließlich durch habitualisiertes Wissen umgehen kann. Im Seminar erschließen wir zentrale Texte der spätmittelalterlichen ‹ars moriendi› über die im engeren Sinne pastoralen Schriften hinaus (Johannes von Tepl: ‹Ackermann›, ‹Tondolus der Ritter›, ‹Das Münchner Eigengerichtsspiel›, Martin Luther: ‹Sermon von der Betrachtung zum Sterben›), gehen aber auch auf Bildtraditionen wie den Totentanz ein.
| Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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| Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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| 23-GER-BasLit_ver1 Basismodul Literaturwissenschaft: Historische Aspekte der Literatur: Epochen und Epochenumbrüche | Seminar zur deutschen Literaturgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Veranstaltung findet in Präsenz an der Universität statt.