Vielfalt als Chance und Herausforderung für den Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I erfahren – aber auch Grenzen der Differenzierung und Individualisierung erkennen!
Der Deutsche Bildungsrat formulierte 1970: „Die Grundsätze der Chancengleichheit und der bestmöglichen Förderung des Einzelnen verlangen, dass die unterschiedlichen Interessen, Motivationen und Fähigkeiten der Lernenden von allen Bildungseinrichtungen zu berücksichtigen sind. Deswegen müssen die Lernangebote so vielfältig sein, dass der Lernende seinen Bildungsweg individuell gestalten kann.“1
Der Geschichtsunterricht sollte also die unterschiedliche Lerntempi, Motivationslagen der Lernenden, Interessen, Sprach – und Sprechniveaus, Auffassungsgaben – kurz die Lerneingangsvoraussetzungen berücksichtigen, gleichzeitig allen Lernenden ein angemessenes historisches Fundamentum auf der Basis der Kernlehrpläne und interessierten Lernenden ein Additum vermitteln.
Im Rahmen des Seminars sollen auf der Basis einer „real-fiktiven“ Klasse zu verschiedenen historischen Themen
a) aktuelle Unterrichtsmaterialien auf angebotene Differenzierungsmöglichkeiten hin untersucht werden,
b) eigene Unterrichtsmaterialien aus historischen Quellen gezielt auf individuelle Bedürfnisse aufbereitet und präsentiert werden.
1zitiert nach: Adamski, Peter: Auf vielen Wegen ins Land der Pharaonen. Innere Differenzierung im Geschichtsunterricht. In: Geschichte Lernen 131 (2009)
"Seminarbeginn: 19.04.2021 (14 - 16 Uhr)"
Adamski, Peter; Bernhardt, Markus: Diagnostizieren – Evaluieren – Leistungen beurteilen. In: Barricelli, Michele; Lücke, Martin (Hrsg.): Handbuch. Praxis des Geschichtsunterrichts. Band 2. Schwalbach/Ts. 2012 S. 401 – 435.
Adamski, Peter: Auf vielen Wegen ins Land der Pharonen. In: Geschichte Lernen 131 (2009)
ders. Binnendifferenzierung auf der Basis des Geschichtsbuchs. Am Beispiel der neolithischen Revolution. In: Geschichte Lernen 131 (2009)
ders. Aufgaben, Materialien, Lernhilfen. Der Mikroprozess binnendifferenzierten historischen Lernens. In: Geschichte Lernen (178) 2017
Conrad, Franziska: Diagnostizieren im Geschichtsunterricht. In: Geschichte lernen 116 (2007)
Kühberger, Christoph und Windischbauer, Elfriede: Literacy als Auftrag? Zur Förderung bei Leseschwächen im Geschichtsunterricht. In: Geschichte Lernen 131 (2009)
Kühberger, Christoph und Windischbauer, Elfriede: Individualisierung und Differenzierung im Geschichtsunterricht. Offenes Lernen in Theorie und Praxis. Schwalbach/Ts. 2013
Stunz, Holger R.: Transparenz und Selbstsicherheit. Selbstdiagnosebögen im Anfangsunterricht. In: Geschichte lernen 116 (2007)
Tschirner, Martina: Lernstationen als Chancen für Differenzierung. Am Beispiel des Themas „Kindheit und Jugend in der DDR“. In: Geschichte Lernen 131 (2009)
Wenzel, Birgit: Heterogenität und Inklusion – Binnendifferenzierung und Individualisierung. In: Barricelli, Michele; Lücke, Martin (Hrsg.): Handbuch. Praxis des Geschichtsunterrichts. Bd. 2. Schwalbach/Ts. 2012
Zergiebel, Mike: Diagnosemöglichkeiten bei selbstständigem Lernen. Ein Beispiel aus dem Geschichtsunterricht der Oberstufe. In: Geschichte lernen 116 (2007)
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.4 Fachdidaktisches Methodikmodul | Fachdidaktisches Propädeutikum | Studienleistung
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Studieninformation |
22-2.4_a Fachdidaktisches Methodikmodul | Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe I | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Neben einer aktiven Mitarbeit im Seminar wird erwartet, dass die Studierenden in Kleingruppen zu verschiedenen Unterrichtsthemen eigene Unterrichtsmaterialien aus historischen Quellen unter Berücksichtigung der Binnendifferenzierung und Individualisierung aufbereiten, präsentieren und ihre Überlegungen dabei erläutern.