„Oberste Regel für den Ghostwriter: das Subjekt des Ghostwriters hat völlig im Subjekt des Repräsentanten zu verschwinden. Der Ghostwriter, der merken läßt, daß ein Ghostwriter am Werke war, ist ein schlechter Ghostwriter“, steht in einem Ratgeber für Ghostwriter. Tatsächlich muss der Geisterschreiber, ècrivain fantome oder nègre seine Arbeit unsichtbar verrichten, was bedeutet, dass diese inhaltlich und stilistisch auf einen Anderen hin entwickelt und verfasst wird. Der Ghostwriter ist der, der sich gerade keinen Namen macht.
Anonyme Auftragsschreiber sind heute überall am Werk – in der Wissenschaft, der Politik und in der Literatur. Herausgebildet hat sich dieses Berufsbild allerdings erst in Folge gesetzlich geregelter und klar umrissener Begriffe von „Autorschaft“, „geistigem Eigentum“, „Urheberschaft“ und eines literarischen Marktes. Weil sich ihre Tätigkeit bis heute in einer rechtlichen Grauzone bewegt, fordern Figur und Tätigkeitsfeld dazu heraus, klassische Parameter wie die Einheit von Künstler und Werk, „Geist“, Originalität, Stil, Nachahmung und Fälschung zu diskutieren. Dass der verschwiegene Anteil am Text, die zurückgestellte Individualität des Ghostwriters Macht verleiht und es hier auch um Gespenster im Sinne einer Heimsuchung gehen kann, ist eine weitere Dimension, durch die der Auftraggeber/Repräsentant erpressbar wird.
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Phänomenologie des Ghostwriters, die fremdorientierte Arbeit des Schreibens und ‚ghostwritten texts‘. Anhand ausgewählter Beispiele loten wir die ästhetischen, politischen und kulturell varianten, rechtlichen Dimensionen dieser Praxis aus.
Sie erhalten die Gelegenheit, Ihre Interessen miteinzubringen und den Seminarplan mitzugestalten. Bitte machen Sie sich also vorab Gedanken und lesen Sie hierfür den unten angezeigten Eintrag "Ghostwriter" im Historischen Wörterbuch der Rhetorik (auch Online via Unibibliothek)
Breiten Raum wird Philip Roths Roman „The Ghost Writer“ [1979], Vintage 2016 einnehmen, deren Lektüre ich vorab empfehle.
Zur Einführung:
Ulrike Mielke: Ghostwriter (dt. Redenberater, Redenschreiber; frz. nègre), in: Historisches Wörterbuch der Rhetorik, hrsg. von G. Ueding, Bd. 3, De Gruyter 2021, 989-993.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-LIT-M-LitAM1 Aufbau-Modul I: Historische und systematische Aspekte der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft | Lehrveranstaltung 1 | benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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Lehrveranstaltung 3 | Studienleistung
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23-LIT-M-LitAM3 Aufbau-Modul II: Fachphilologische Vertiefung Anglistik | Lehrveranstaltung 1 | Studienleistung
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Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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Lehrveranstaltung 3 | benotete Prüfungsleistung
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23-LIT-M-LitINT Intensivierung | Aufbaumodul Lehrveranstaltung 1 | Studienleistung
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Aufbaumodul Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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Aufbaumodul Lehrveranstaltung 3 | Studienleistung
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Profilmodul Lehrveranstaltung 1 | Studienleistung
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Profilmodul Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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23-LIT-M-LitPM1 Profilmodul I: Literatur und Ästhetik | Lehrveranstaltung 1 | benotete Prüfungsleistung
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Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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23-LIT-M-LitPM2 Profilmodul II: Literatur, Kultur, Wissen | Lehrveranstaltung 1 | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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23-LIT-M-MGS-wp Wahlpflichtmodul Literaturwissenschaft | Lehrveranstaltung 1 | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.