Was meinen wir eigentlich genau, wenn wir von ‘Staat’ sprechen? Die Antwort ist nicht nur für die Gegenwart interessant, sondern auch für Historikerinnen und Historiker. Hilfreich ist hierbei ein Blick auf aktuelle Debatten in Politikwissenschaft und Jurisprudenz, die einerseits die Rolle und Struktur der EU, andererseits die Phänomene sogenannter „failing“ und „failed states“ behandeln. Beide Bereiche führen mit Hilfe der Konzepte von Governance oder „Staat als Prozess“ zu einem Aufweichen der starren Dichotomie „Staat oder Nicht-Staat“. Damit können nicht nur gegenwärtige Phänomene besser erfasst werden, sondern es bietet sich auch an, für die Vormoderne alte Fragen einmal neu zu stellen: Durchspielen wollen wir gemeinsam das analytische Potential solcher Ansätze anhand von Beispielen aus der griechschen und römischen Antike – und gerne auch anderer Epochen, wenn Interesse und Bereitschaft bestehen.
Die Lehrveranstaltung wird je nach Lage und Entscheidung der Universität im Herbst 2020 in Form normaler Präsenzveranstaltungen oder digital oder auch in entsprechenden Mischformen stattfinden.
Ph. Genschel/B. Zangl, Metamorphosen des Staates – vom Herrschaftsmonopolisten zum Herrschaftsmanager, Leviathan 36, 2008, S. 430-454; W. Reinhard, Geschichte des modernen Staates, München 2007; W. Scheidel, Studying the State, in: P.F. Bang/W. Scheidel (edd.), The Oxford handbook of the state in the ancient Near East and Mediterranean, Oxford. 2013, 5–57. G.F. Schuppert, Staat als Prozess, Eine staatstheoretische Skizze in sieben Aufzügen, Frankfurt u.a. 2010.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Theorien in der Geschichtswissenschaft | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.