300253 Verhüllte Enthüllungen. Diskursanalytische Perspektiven auf Autobiografien in der Populärkultur (30-M-Soz-M3) (S) (SoSe 2020)

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Eine Grundthese der Subjektivierungsforschung besagt, dass soziale Ordnungen diejenigen Subjekte hervorbringen, auf die sie angewiesen sind. Dies betrifft sowohl konforme als auch widerständige Subjekte! Jeder Form der Vergesellschaftung entspricht demnach immer eine Form der Subjektivierung. Dabei gibt es natürlich nie nur eine Subjektform, sondern ein regelrechtes Gewimmel verschiedener Formen, die festlegen, wie man in welchem gesellschaftlichen Umfeld Handelnder sein und werden kann.

Allerdings zeigen Studien aus der Subjektivierungsforschung, dass verschiedene gesellschaftliche Felder seit den 1960er Jahren hinsichtlich ihrer dominanten Subjektformen konvergieren. Im Gravitationszentrum der Subjektivierungsmöglichkeiten steht zunehmend „das Selbst“. Das Selbst ist aus dieser Sicht eine Art und Weise, wie man sich in allen Details des eigenen Lebens über anderes (andere Menschen, Technologien, Artefakte…) auf sich selbst bezieht. Wenn dabei Arten und Weisen des Selbstbezugs institutionell verstetigt werden, kann man von ‚Subjektformen des Selbst‘ sprechen. Verschiedene Formen solcher ‚Selbste‘ wurden bisher beschrieben: Das unternehmerische Selbst (Bröckling 2007), Das beratene Selbst (Eitler u.a. 2012), Das sexuelle Selbst (Maasen 1998) u.a.

Im Seminar greifen wir diese Perspektive der Subjektivierungsforschung auf und übertragen sie auf den Bereich der popkulturellen Autobiografien. Seit Jahren bringen Autobiografien zuverlässig Gewinn. Das Erfolgsrezept für Autobiografien scheint sowohl für ‚große‘ Persönlichkeiten als auch ‚D-Promis‘ zu funktionieren.

Wir greifen auf diskursanalytische Methoden zurück und gehen zwei Fragen nach: (1) Wie analysiert man Subjektivierungsformen und (2) in welchem Zusammenhang stehen die in Autobiografien eingeschriebenen Subjektivierungsformen zu deren Erfolg?

Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, eine Autobiografie komplett zu lesen und hinsichtlich vorab definierter diskursanalytischer Aspekte zu analysieren. Schließlich sollen die Ergebnisse in Gruppen und für alle Seminarteilnehmer*innen zusammengetragen und diskutiert werden.

Sie können dabei eigene Vorschläge für Autobiografien aus verschiedenen Themenfeldern (Politik, Musik o.a.) einbringen und auch für soziologische Themenschwerpunkte (z.B. zu Männlichkeit, Geschlechterdifferenzierung, Körperpraktiken, Ernährung o.a.)!

Mögliche Autobiografien:

• Edward Snowden (2019): Permanent Record. Meine Geschichte…
• Schwester Ewa (2019): Enthüllungen. Das Leben fickt am Härtesten…
• Hans Werner Sinn (2018): Auf der Suche nach der Wahrheit…
• Richard Branson (2018): Losing my Virginity. Die Autobiografie…

o.a.

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30-M-Soz-M3a Soziologische Methoden a Seminar 1 Study requirement
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30-M-Soz-M3b Soziologische Methoden b Seminar 1 Study requirement
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Seminar 2 Study requirement
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30-M-Soz-M3c Soziologische Methoden c Seminar 1 Study requirement
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Seminar 2 Study requirement
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- Graded examination Student information
30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft Lehrveranstaltung I Graded examination
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Lehrveranstaltung II Study requirement
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Lehrveranstaltung III Study requirement
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30-MeWi-HM4 Methoden der Medienforschung Lehrveranstaltung I Graded examination
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Lehrveranstaltung II Study requirement
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Lehrveranstaltung III Study requirement
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The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.


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