2009 gedachte die protestantische Christenheit des 500. Geburtstages Johannes Calvins, des mit Martin Luther und Ulrich Zwingli wirkmächtigsten Theologen der Reformation. Was da geschah, lässt sich mit guten Gründen eine "Calvinrenaissance". Deutlich wurde, dass nach Martin Luther der asketische Franzose mit besten Gründen der wirkmächtigste Reformator der Kirche genannt werden kann.
Was ist das Wichtige, das der strenge Mann im 16. Jahrhundert zu sagen hatte? Und was hat er uns heute zu sagen? Die Vorlesung soll diesen und weiteren Fragen unter verschiedenen Perspektiven nachgehen. Es liegt Calvin an der Anbetung des dreieinigen Gottes. Aber steht er dem nicht selbst mit seiner Härte im Weg? Er bejaht die Rechtfertigung allein aus Gnade. Aber wie kann er dann von „guten Werken“ reden? In seinen Gebeten erscheint die Kirche als wanderndes Gottesvolk. Aber wohin wandert es? In der Lehre von der Kirche stellt sich ihm die Frage: Bekenntniskirche oder Volkskirche? Wie kann das Abendmahl aufgefasst werden, dass es zum innerprotestantischen Frieden beiträgt? Und wie versieht die Kirche gegenüber dem Staat auch ein politisches Wächteramt? Mit all diesen Fragen setzt sich - ökumenisch betrachtet - die reformatorisch stärkste Konfession des "Calvinismus" bis heute auseinander. Dabei ist zu beachten, dass "Calvinismus" die Bezeichnung der auf ihn zurückgehenden Kirche ist, die Calvin so unter keinen Umständen gebilligt hätte.
Johannes Calvin – der Zeitgenosse eines anderen Jahrhunderts, der „sehr unbequeme Reformator“, wie ihn der Lutheraner Ernst Wolf einmal genannt hat – rückt uns nahe als einer, der auch zu uns redet. Das will die Vorlesung aufzeigenEr verhilft zu einem reflektierten protestantischen Glauben, der den Rückzug in die Innerlichkeit verwehrt und uns über die Zeiten hinweg fragt, wie wi. r denn vier Perspektiven miteinander verbinden: Gott zu ehren, den Glauben zu verstehen und Menschlichkeit zu pflegen und Politik zu gestalten.
Zur Vorlesung wird eine wertvolle Sammlung von Texten des Reformators und des "Calvinismus" zur Verfügung gestellt (per eMail).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 12-14 | H8 | 12.10.2010-01.02.2011 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | ST Ia; ST II/1a; ST II/2a; KG Ia | 2 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | ST Ia; ST II/2a; KG Ia | 2 |
Wichtig: Wird die Vorlesung für ein Profilmoduk besucht, MUSS ein dritter LP erworben werden!
Bedingung für die Vergabe des 3. Leistungspunktes ist die Anfertigung eines Lernportfolios seitens der Studierenden, das Rechenschaft gibt von der aktiven Teilnahme an der Vorlesung und den erreichten Erkenntnisfortschritt dokumentiert. Nähere Informationen zur Ausgestaltung dieses Portfolios werden zu Seminarbeginn bekannt gegeben.