Das Johannesevangelium ist unter den neutestamentlichen Schriften theologisch, literarisch und historisch in vieler Hinsicht „einzigartig“. Es folgt im ganzen der durch Markus geschaffenen Gattung „Evangelium“ als Jesus-Erzählung, weist dabei aber zahlreiche Besonderheiten auf. So hält Jesus lange Reden, spricht aber niemals in Gleichnissen; es gibt sieben teilweise sehr ausführlich erzählte Wundererzählungen, aber keine Dämonenaustreibung; die Passionsgeschichte unterscheidet sich zum Teil erheblich von der Darstellung in den anderen Evangelien. Die literarischen Beziehungen zu den synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas) werden von den Auslegern sehr unterschiedlich eingeschätzt; dasselbe gilt für die Frage, ob der jetzt vorliegende Text Vorstufen hat, die sich womöglich rekonstruieren lassen. Ebenfalls umstritten sind die zeitgeschichtlichen und religionsgeschichtlichen Zusammenhänge des Buches.
Die fortlaufende Lektüre des Vierten Evangeliums ist gleichwohl nicht zuletzt auch unter rein literarischem Gesichtspunkt von hohem Reiz. Deshalb soll versucht werden, das Buch als ganzes auszulegen, wobei aber in der Auslegung gewisse Schwerpunkte gesetzt werden müssen.
Es empfiehlt sich als Vorbereitung auf die Vorlesung, das Johannesevangelium einmal „in einem Stück“ zu lesen und auf Besonderheiten zu achten, die bei dieser Lektüre besonders ins Auge fallen.
a) Kommentare (Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt):
MICHAEL THEOBALD, Das Evangelium nach Johannes Teil I. Kapitel 1-12, RNT, Regensburg 2010 (.
ULRICH WILCKENS, Das Evangelium nach Johannes, NTD 4, Göttingen 1998.
b) Kommentare (Griechischkenntnisse werden vorausgesetzt):
RUDOLF BULTMANN, Das Evangelium des Johannes, KEK II, 21. Aufl. Göttingen 1986 (nach wie vor der wichtigste, wenn auch vielfach „überholte“ Kommentar, mit dem sich aber alle anderen Auslegungen auseinandersetzen).
JÜRGEN BECKER, Das Evangelium nach Johannes, ÖTK 4/1.2, 3. Aufl. Gütersloh 1991.
UDO SCHNELLE, Das Evangelium nach Johannes, ThHK 4, 3. Aufl. Leipzig 2004.
HARTWIG THYEN, Das Johannesevangelium, HNT 6, Tübingen 2005.
c) Monographien:
MARTIN HENGEL, Die johanneische Frage. Ein Lösungsversuch, WUNT 67, Tübingen 1993.
JÜRGEN BECKER, Johanneisches Christentum. Seine Geschichte und Theologie im Überblick, Tübingen 2004.
Ein ausführlicheres Literaturverzeichnis wird zu Beginn ausgegeben und kommentiert werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | NT Ia; NT II/1a; NT II/2a | 2 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | NT Ia; NT II/2a | 2 | ||||
Studieren ab 50 |
Wird die Veranstaltung im Profilmodul belegt, MUSS ein dritter Leistungspunkt erworben werden!
Es besteht die Möglichkeit, am Ende des Semesters eine Klausur zu schreiben.