Mittwoch 12.00 bis 16.00 Uhr
(teilweise – bei Vorträgen Externer – kann das Seminar auch länger dauern)
(12.00 bis 14.00 Uhr theoretische Zugänge)
(14.00 bis 16.00 Uhr empirische Zugänge)
Geöffnet für:
Master Soziologie: Modul 2.1., Modul 2.2., Modul 6.1., Modul 6.2.
Master Politische Kommunikation
Diplom-Soziologie
Inhalt, Kommentar
Der Hauptfokus der Differenzierungstheorie liegt auf zwei Differenzierungsformen: der Dif-ferenzierung der modernen Gesellschaft in Funktionssysteme wie Politik, Wirtschaft, Erziehung oder Massenmedien und der Ebenendifferenzierung in Gesellschaft, Organisation und Face-to-Face-Interaktion. Übersehen wird häufig, dass sich auf der Ebene „zwischen“ Gesellschaft und Face-to-Face-Interaktion ganz unterschiedliche soziale Systeme identifizieren lassen: Neben Organisationen beispielsweise auch Familien, Netzwerke, (Protest-)Bewegungen oder (Klein-)Gruppen. Ziel dieses Seminars ist es, anhand des Themas Gewalt die Logiken der unterschiedlichen Systeme näher zu beleuchten.
Es werden in diesem Seminar fünf unterschiedliche Typen von sozialen Systemen näher betrachtet:
a) Organisationen – dazu gehören so unterschiedliche Organisationstypen wie Unternehmen, Krankenhäuser, Verwaltungen, Universitäten oder Konzentrationslager
b) Familien – im westlichen Kulturkreis also besonders die aus Eltern und Kindern (vielleicht noch Großeltern) bestehende Kleinfamilie
c) Gruppen – dabei denken wir an Cliquen von Jugendlichen, Straßengangs, kleinere politische oder religiöse Gruppierungen oder auch Ausbildungsgruppen und Gruppen von Coachees und Supervisanden
d) Bewegungen – wozu beispielsweise die Ökologiebewegung, die Friedensbewegung, die Frauenbewegung oder auch faschistische Bewegungen zu zählen sind
e) Netzwerke – in diesem Fall werden hier vorrangig Netzwerke von Personen (und nicht von Organisationen oder von Staaten) betrachtet
Es besteht die Möglichkeit, im Rahmen dieses Seminarangebots ein komplettes Modul 2.1. oder 2.2. oder 6.1. oder 6.2. zu studieren. Wegen der engen Verknüpfung von Theorie und Empirie können beide Seminare nur in Kombination studiert werden.
Zur Besonderheit des Seminars
Es lassen sich drei Typen von Seminaren auseinanderhalten: Erstens Seminare, die vorrangig durch den Dozenten stark kondensiert Überblicke über ein Thema liefern (z. B. die Einführungen in die Soziologie oder die Einführungen in die Organisationssoziologie). Zweitens Veranstaltungen, in denen kondensiertes und häufig durch den Dozenten aufbereitetes Wissen auf eine Vielzahl von Themen angewandt wird (z. B. die themenspezifischen Seminare). Drittens Veranstaltungen, in denen Themen neu erschlossen werden und in denen auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Theorieelementen zurückgegriffen wird. Um ein solches Seminar handelt es sich in diesem Fall. Wegen des hohen Forschungsanteils wird das Seminar insgesamt sehr arbeitsintensiv werden (ungefähr 4 bis 8 Stunden Vorbereitungszeit pro Sitzung, und Beginn der Lektüre schon in den Semesterferien). Weil diese Seminare stark experimentell sind, sind sie erfahrungsgemäß mit hoher Unsicherheit bezüglich des Ablaufs gekennzeichnet und erfordern von den Teilnehmern (und dem Veranstalter) eine hohe Frustrationstoleranz.
Die Teilnahme an der Hausarbeitskonferenz ist für jeden Studierenden, der eine Hausarbeit schreibt, verpflichtend. Termin wird noch bekanntgegeben. Weil jede Arbeit in der Seminargruppe diskutiert wird, ist eine spätere Abgabe nicht möglich.
Zur Einführung ins Thema:
Kühl, Stefan (2010): Die Systemtheorie als Mehrebenentheorie. Hamburg; Bielefeld: Studienbrief der FH und der Universität Bielefeld. (Bitte seien Sie nachsichtig – Hierbei handelt es sich um einen Studienbrief für eine Fern-Uni-Ausbildung von Praktikern ohne soziologische Vorbildung. Dies erklärt die didaktische Anlage und die einfache Sprache des Studienbriefs) (Der Text steht im StudIP).
Erster Teil - Überlegungen
1. Sitzung (12.10.2011): Vorstellung des Seminarprogramms, Erwartungen und
erste Diskussionen
Kühl, Stefan (2010): Die Systemtheorie als Mehrebenentheorie. Hamburg; Bielefeld: Studienbrief der FH und der Universität Bielefeld.
2. Sitzung (19.10.2011): Auf der Suche nach einer dritten Differenzierungsform
Tyrell, Hartmann, (2008c:) Zweierlei Differenzierung: Funktionale und Ebenendifferenzierung im Frühwerk Niklas Luhmanns. In: Heintz, Bettina (Hrsg.), Soziale und gesellschaftliche Differenzierung. Aufsätze zur soziologischen Theorie. Wiesbaden: VS Verlag, 75-105.
Luhmann, Niklas (1975c): Interaktion, Organisation, Gesellschaft. In: Luhmann, Niklas (Hg.): Soziologische Aufklärung 2. Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft. Opladen: WDV, S. 9-20.
Zweiter Teil: Anwendung auf verschiedene soziale Systeme
3. und 4. Sitzung (26.10. und 2.11.) – Gruppen
Neidhardt, Friedhelm (1979): Das innere System sozialer Gruppen. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 31, S. 639-660.
Tyrell, Hartmann (1983a): Zwischen Interaktion und Organisation I: Gruppe als Systemtyp. In: Neidhardt, Friedhelm (Hg.): Gruppensoziologie. Perspektiven und Materialien. Sonderheft 25 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Opladen: WDV, S. 75-87.
Die zweite Sitzung zum Thema dient zur Diskussion mit externen Referenten, zur Formulierung von Forschungsthemen und zur Vertiefung der Diskussion.
5. und 6. Sitzung (9.11. und 16.11.) – Familien
Tyrell, Hartmann (1983b): Familie als Gruppe. In: Neithardt, Friedhardt (Hg.): Gruppensoziologie. Perspektiven und Materialien. Sonderheft 25/1983 Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Opladen: S. 362-390.
Tyrell, Hartmann (1979): Familie und gesellschaftliche Differenzierung. In: Pross, Helge (Hg.): Familie - wohin, Reinbek: Rowohlt, S. 13-77.
Die zweite Sitzung zum Thema dient zur Diskussion mit externen Referenten, zur Formulierung von Forschungsthemen und zur Vertiefung der Diskussion.
7. und 8. Sitzung (23.11. und 30.11.) – Bewegung
Luhmann, Niklas (1997): Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 847-865 (Protestbewegung)
Hellmann, Kai-Uwe (1998): Systemtheorie und Bewegungsforschung. Rezeptionsdefizite aufgrund von Stildifferenzen oder das Außerachtlassen von Naheliegendem, in: Rechtshistorisches Journal, Jg. 17, S. 493-510.
Die zweite Sitzung zum Thema dient zur Diskussion mit externen Referenten, zur Formulierung von Forschungsthemen und zur Vertiefung der Diskussion
9. Sitzung und 10. Sitzung (7. und 14.12.) – Organisationen
Luhmann, Niklas (1997): Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 826-847 (Organisation und Gesellschaft)
Kühl, Stefan (2011): Organisationen – eine sehr kurze Einführung. Wiesbaden Frankfurt a.M.; New York: Campus.
Die zweite Sitzung zum Thema dient zur Diskussion mit externen Referenten, zur Formulierung von Forschungsthemen und zur Vertiefung der Diskussion.
11. Sitzung (21.12.) – Netzwerke – ein weiterer Kandidat für ein soziales System?
Bommes, Michael; Veronika Tacke (2006): Das Allgemeine und das Besondere des Netzwerkes. In: Hollstein, Betina, Florian Straus (Hrsg.): Qualitative Netzwerkanalyse. Konzepte, Methoden, Anwendungen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 37- 63.
Dritter Teil: Forschungsperspektiven
12. Sitzung (11.1.2012)
13. Sitzung (18.1.2012)
14. Sitzung (25.1.2012)
15. Sitzung (1.2.2012)
Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse
Im Prinzip – neben Grundlagen der Soziologie – keine. Dieses Seminar greift jedoch organisationssoziologische Konzepte auf. Grundkenntnisse der Organisationssoziologie sind deswegen hilfreich. Falls Sie diese noch nicht besitzen, wird Ihnen die Lektüre von Kühl, Stefan (2011): Organisationen – eine sehr kurze Einführung (Wiesbaden: VS-Verlag, Euro 12,90) oder die Lektüre von Funktionen und Folgen formaler Organisation (1964) von Niklas Luhmann empfohlen.
Stud.IP
Bei dieser Veranstaltung existiert ein entsprechendes Kursangebot im Stud.IP System der Bibliothek. Auch dort können Lehrende Materialien zu Lehrveranstaltungen ablegen.
Im Prinzip – neben Grundlagen der Soziologie – keine. Dieses Seminar greift jedoch organisationssoziologische Konzepte auf. Grundkenntnisse der Organisationssoziologie sind deswegen hilfreich. Falls Sie diese noch nicht besitzen, wird Ihnen die Lektüre von Kühl, Stefan (2011): Organisationen – eine sehr kurze Einführung (Wiesbaden: VS-Verlag, Euro 12,90) oder die Lektüre von Funktionen und Folgen formaler Organisation (1964) von Niklas Luhmann empfohlen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.S.2; H.S.3; H.S.1 | |||||
Politische Kommunikation / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | 3.1 | 3 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.2.3 (DPO02) | Wahl | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 2.3 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 2.2 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 6.2 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 2.1 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 6.1 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |