Solutionismus meint das Lösen komplexer sozialer Probleme durch Technologie. Evgeny Morozov, der diesen Begriff in die öffentliche Debatte gebracht hat, sieht darin auch eine Gefahr für das Recht als sozialen Koordinationsmodus. Werden also gesellschaftliche Probleme eher technologisch als rechtlich bearbeitet? Und welche Folgen haben technische Lösungen für rechtliche Problembearbeitung?
Um sich diesen Fragen zu nähern, legt das Seminar im ersten Teil eine theoretische Grundlage: Für welches Problem ist Recht eigentlich eine Lösung? Was ist das Problem, wenn Technik Probleme löst? Welche Rolle fällt Sozialtechnologie zu? Und was hat die Soziologie zu all dem zu sagen?
In der zweiten Hälfte stellen die Studierenden aktuelle Lösungsprojekte vor und diskutieren diese in Präsentationen vor dem Hintergrund der Konzepte aus dem ersten Teil. Orientierung hierzu bietet die Liste „WIRED25: Stories of People Who Are Racing to Save Us“: https://www.wired.com/story/wired25-stories-people-racing-to-save-us/
Näheres zur Fallauswahl besprechen wir in der Auftaktsitzung.
Wünschenswert, aber nicht notwendig sind Vorkenntnisse in Rechtssoziologie (Einführung) und soziologischer Theorie. Notwendig hingegen: Interesse am Thema.
Meißner, Stefan (2017): Techniken des Sozialen. Gestaltung und Organisation des Zusammenarbeitens in Unternehmen. Wiesbaden: Springer VS.
Morozov, Evgeny (2013): To Save Everything, Click Here. Technology, Solutionism and the Urge to Fix Problems that Don't Exist. New York: PublicAffairs.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M29 Fachmodul Recht und Regulierung | Seminar 1 oder Vorlesung mit Übungsanteil | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Ihre Aktive Teilnahme/Studienleistung dokumentieren Sie durch eine (1) aktive Teilnahme und (2a) eine Beteiligung an einer Präsentationsgruppe im zweiten Teil des Seminars. Die Präsentationen und zugehörigen Materialien stellen Sie im Lernraum zur Verfügung. Zusätzlich zu den Präsentationen verfassen Sie drei Kommentare (s.u.) zu den Texten des ersten, konzeptionellen Teils. Referate können, wiederum abhängig von der Belegung, eine (Doppel-)Stunde einnehmen. Sie sollten darüber hinaus Diskussion(szeit) einplanen. Thesenpapiere/Gliederungen sollten rechtzeitig zuvor eingereicht werden. Bei Gruppenarbeiten ist selbständig auf eine faire Verteilung der intellektuellen und organisatorischen Lasten achten.
Je nach Teilnahmezahl kann es sein, dass nicht alle Teil einer Präsentationsgruppe werden können. Insofern können (2b) ALTERNATIV dazu auch sechs Kommentare eingereicht werden.
Kommentare laden Sie bitte in den eKVV-Lernraum (unter ‚Abgabe‘) hoch. Ausschnitte hieraus stellt der Dozent über das eKVV-Forum allen Teilnehmer_innen zur Verfügung. Kommentare haben einen Umfang von ca. 1 Seite und fassen (i) kurz den Kern des zu besprechenden Textes zusammen sowie (ii) stellen oder diskutieren Fragen, die der Text aufgeworfen hat. Kommentare sind bis zum Sonntagmittag (14 Uhr) vor den Sitzungen am Montag einzureichen.
Eine Hausarbeit, die so lang sein soll, wie es das Thema erfordert, 15 Seiten aber nicht deutlich überschreitet, ist für eine benotete Prüfungsleistung bis zum 30.9.2020 erforderlich. (Fächerspezifische Bestimmungen: Hausarbeit im Umfang von 10-22 Seiten