Die klassische Bindungstheorie erklärt die Distribution und Interpretation satzinterner anaphorischer Nominalausdrücke wie in (1).
(1) (a) Otto kratzt sich.
(b) Otto kratzt ihn.
(c) Otto glaubt, dass Ede ihn kratzt.
Die Anapher "sich" in (1a) muss sich auf das Subjekt "Otto" beziehen, während das Pronomen "ihn" in (1b) dies gerade nicht darf. (1c) zeigt, dass Pronomen sich sehr wohl auf Subjekte beziehen können, sofern letztere von den Pronomen 'weit genug entfernt' sind. Alle Sprachen zeigen das in (1) dargestellte Muster, auch wenn ihre Inventare anaphorischer Ausdrücke divergieren. Das Seminar bietet eine Einführung in die Bindungstheorie anhand ausgewählter Passagen von Büring (2005). Darüber hinaus geht es darum, die Übertragbarkeit bindungstheoretischer Generalisierungen in andere, nicht nominale Bereiche (Tempus, Modus) zu prüfen.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, die wenigstens eine Einführung in die Linguistik besucht haben. Grundkenntnisse in Aussagen- und Prädikatenlogik bzw. die Bereitschaft, diese unabhängig zu erwerben, sind wünschenswert.
Büring, D. (2005): Binding Theory. Cambridge: Cambridge University Press.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Deutsch als Fremdsprache und Germanistik / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | MaDaFG-GLing | 3/7 | ||||
Linguistik: Kommunikation, Kognition und Sprachtechnologie / Master | (Enrollment until SoSe 2010) | MaLinSuS1; MaLinSuS2 | 4 |
Regelmässige und aktive Teilnahme: Teilnahme und schriftliche Erledigung kleiner Hausaufgaben. Benoteter Leistungsnachweis: schriftliche Hausarbeit.