„Etwas Erschütterung ist der Kirche wohl zu wünschen, aber Karl Barth soll seine Auffassung von Gott doch lieber für sich behalten.“ So wurde dem jungen Karl Barth (1886 – 1968) vor fast neunzig Jahren geraten. Dieser äußerte einem Freund gegenüber: „Es ist offenbar, dass der Götze wackelt“. Er meinte damit nicht die „Götzen“ der Heiden, sondern die offenbaren und versteckten Götzen in Kirche und bürgerlichem Christentum. Und so hat er Theologie getrieben: in einem umfassenden dogmatischen Werk, der Kirchlichen Dogmatik, und in unzähligen politischen und kulturellen Stellungnahmen, die oft auf Empörung und Widerstand stießen. Der reformierte Karl Barth war Professor in Göttingen, Münster, Bonn und Basel. Er gilt als Mitbegründer der sog. Dialektischen Theologie. Unter seinem Einfluss kam es zum Widerstand der Bekennenden Kirche gegen den Nationalsozialismus. Mit seiner Federführung entstand das wohl wichtigste theologische Dokument des 20. Jahrhunderts – die Barmer Erklärung (1934). Viele nennen Barth den theologischen „Kirchenvater“ der letzten Generation. Im Seminar soll versucht werden, eine Schneise durch das reiche dogmatische und ethische Werk Barths zu schlagen und eine Vorstellung von den elementaren theologischen Grundentscheidungen dieses Riesen unserer Wissenschaft zu bekommen. Der Schwerpunkt soll liegen auf dem dialektischen Zusammenhang von Theologie und Politik im Werk Barths. (Literarische Grundlage soll sein das Werk des Berliner Kirchenhistorikers Karl Kupisch „Karl Barth in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten“, 2. Auflage, Stuttgart 1996, das zur ersten Sitzung mitgebracht wird (8,00 Euro). Wollen wir sehen, ob der „Götze“ auch heute noch wackelt, schon gestürzt ist oder sich wieder erholt hat.
Das Seminar weist eine Teilnehmerbeschränkung auf.
Anmeldungen dazu haben verbindlichen Charakter.
An diesem Seminar können aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl 5 Studenten des Studiengangs 50+ teilnehmen. Über die Zulassung entscheidet die Reihenfolge der Anmeldung im EKVV.
Artikel „Karl Barth“ aus dem Kirchlich-Biographischen Lexikon:
www.kirchenlexikon.de/b/barth_k.shtml.
Die Kenntnis dieser Ausführungen wird zu Beginn des Seminars vorausgesetzt.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Do | 10-12 | C01-148 | 15.04.-22.07.2010
not on: 5/13/10 / 6/3/10 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | ST Ic; ST II/1a; ST II/2a | 3 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | ST Ic; ST II/2a | 3 | ||||
Studieren ab 50 |
Regelmäßige aktive Teilnahme, Erledigung der jeweils gestellten Hausaufgaben (insbesondere der Lektüre der Texte), Elementarisierung (1x im Semester), Vorbereitung einer Seminarveranstaltung durch eine Gruppe und Gruppenarbeit zu einer begrenzten Thematik.
Zeitaufwand für die Vor- und Nachbereitung des Seminars: ca. 2 – 3 Stunden wöchentlich.