250296 Vom „Recht, Rechte zu haben“. Die Universalität und Kritik der Menschenrechte aus transkultureller Perspektive (S) (SoSe 2019)

Inhalt, Kommentar

Mit ihrem Diktum vom „Recht, Rechte zu haben“, verweist Hannah Arendt auf eine grundlegende Paradoxie der Menschenrechte. Danach kommen Menschenrechte den Menschen gerade nicht allein auf Grund ihres Menschseins zu. Vielmehr sind die Menschenrechte an eine rechtsstaatlich verfasste politische Gemeinschaft gebunden, in deren Rahmen die Menschenrechte überhaupt erst eingefordert, gewährt und geschützt werden können.

Diese Paradoxie kennzeichnet die Menschenrechtssituation bis heute. So werden gerade schutz¬bedürftige Personen wie Geflüchtete, Migrant*innen und Staatenlose von den Menschenrechten aktiv ausgeschlossen, indem es ihnen durch neue Grenzregime fast unmöglich gemacht wird, in den Schutzbereich von Menschenrechten zu gelangen. Wer aber, so ließe sich mit Hannah Arendt kritisch formulieren, Geflüchteten Staatsbürgerschaftsrechte nicht einräumen will, sollte auch über Menschenrechte schweigen.

Der Westen reklamiert das Konzept der Menschenrechte gerne für sich, dabei existieren auch in anderen Regionen der Welt schon länger eigene Vorstellungen von Würde, Selbstbestimmung und Grundrechten. Zudem dienen die Menschenrechte der westlichen Welt bis heute immer wieder dazu, Kolonialismus, Interventionen und Kriege zu rechtfertigen.

Das Menschenrechtskonzept kann jedoch weder auf seine westlichen Entstehungsbedingungen noch auf seine ideologische Funktion reduziert werden. Vielmehr kann gezeigt werden, dass die Idee der Menschenrechte auch in nichtwestlichen Gesellschaften thematisiert, weiter entwickelt und gestärkt wurde. So sind beispielsweise die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte besonders von Ländern des ehemaligen Ostblocks artikuliert und eingefordert worden. Ergänzend zu den Individualrechten fordern vor allem die Länder des globalen Südens, dass auch Gruppen, Völker und Kulturen in den Schutzbereich der Menschenrechte gehören.

In diesem Seminar wollen wir die transkulturellen Entstehungskontexte, die Fallstricke aber auch die Chancen reflektieren, die das Menschenrechtskonzept für die politische und pädagogische Arbeit bietet.

Inhalte des Seminars sind:
Hannah Arendt und die Paradoxie der Menschenrechte
Begründungen von Menschenrechten
Pluralität der Rechte: Politisch-bürgerliche, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte
Universalistische und relativistische Menschenrechtspositionen
Individuelle und kollektive Menschenrechte
Feministische Menschenrechtskonzepte
Islamische Menschenrechtsdiskurse und -erklärungen
Vom Staats- zum Weltenbürger? Die Debatte um globale Gerechtigkeit, universelle Normen und Kosmopolitismus
Menschenrechte, Migration und Minderheitenschutz
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker im Kontext postkolonialer Fremdbestimmung
Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit – ein Menschenrecht auf Einwanderung?
Menschenrechtsbildung
Transkulturelle Menschenrechtspädagogik

In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft im SoSe 2019

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-ME-A4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-B4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-C1 Historische und systematische Aspekte der Migrationspädagogik, Civic- and International Education E1: Migrationspädagogik and International Education Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-C1-MGS-wp Historische und systematische Aspekte der Migrationspädagogik, Civic- and International Education E1: Migrationspädagogik and International Education Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
25-ME-C4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME3 Forschungsprojekt E1: Thematische Einführung Studienleistung
Studieninformation
25-ME3-IT Forschungsprojekt E1: Thematische Einführung Studienleistung
Studieninformation
25-UFP6-C Fachbezogene Vertiefung: Migrationspädagogik, Civic- and International Education E1: Migrationspädagogik and International Education Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-UFP6-V5 Fachbezogene Vertiefung: Migrationspädagogik E1: Seminar aus Master Kernfach EW Studieninformation
E2: Seminar aus Master Kernfach EW Studieninformation
E3: Modulbezogene Vertiefung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 24
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
Details zeigen
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
SS2019_250296@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_156675548@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
11 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Sonntag, 17. März 2019 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 15. Februar 2019 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 15. Februar 2019 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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ID
156675548