300392 Lehrforschung: Lebenswelten und transnationale Praktiken von Migranten in Deutschland (Phase I) (LEH) (SoSe 2010)

Inhalt, Kommentar

Das Thema der Lehrforschung umfasst die alltäglichen Lebenswelten und Praktiken von in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten unterschiedlicher Herkunft. Diese Lebenswelten und Praktiken beinhalten auch die Beziehungen von Migrantinnen und Migranten zu ihren Herkunftsgesellschaften sowie soziale Netzwerke, die sich über unterschiedliche Aufnahmeländer erstrecken können. Im Rahmen der Lehrforschung entwickeln die Studierenden eigene Forschungsprojekte zu Fragen und Problemstellungen, die diesen übergeordneten Themenbereich betreffen, und setzen diese Projekte auf der Basis qualitativer empirischer Forschung um.

Thema und Fragestellung der studentischen Forschungsprojekte sollten möglichst eigene Interessen aufgreifen und Forschungsfelder so gewählt werden, dass entsprechend relevante Vorkenntnisse (z.B. Sprachkenntnisse) genutzt werden können. Die Projekte können bei entsprechendem gemeinsamem Interesse auch (zumindest streckenweise) im Team durchgeführt werden. Die Projekte können (müssen aber nicht) Bezug nehmen zu Themenfeldern, die in der neueren Migrations- und Transnationalisierungsforschung besondere Aufmerksamkeit erhalten haben, wie etwa Familien und Geschlechterbeziehungen, soziale Sicherung, (finanzielle und ‚soziale’) Rücküberweisungen, religiöse, kulturelle oder ethnische Zugehörigkeiten, Migrantenorganisationen, migrantisches Unternehmertum oder Entwicklungskooperationen.

Die Lehrforschung verfolgt einen akteurs-orientierten Ansatz, der davon ausgeht, dass verschiedene individuelle und kollektive Akteure soziale Realität(en) aus unterschiedlichen Perspektiven wahrnehmen und mit gestalten. Damit werden Migrantinnen und Migranten nicht von außen als ‚Opfer’ oder als ‚Problem’, sondern als Handelnde betrachtet, die aktiv teilhaben an sozialem und kulturellem Wandel.

Geplant ist eine Kooperation der Lehrforschung mit dem Projekt „Fotografiestudenten aus OWL und israelische Fotografen erkunden Dimensionen von Migration in der Region“, das mit Fotografiestudenten der FH Bielefeld und Gastkünstlern aus Israel in Zusammenarbeit mit verschiedenen regionalen Initiativen und Institutionen durchgeführt werden soll.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Die Lehrforschung erstreckt sich über zwei Semester und wird für Studierende des MA Soziologie (und des Diploms im Hauptstudium) angeboten. Qualifizierte Studierende im BA können nach einem Auswahlgespräch und bei Nachweis einschlägiger Vorkenntnisse zugelassen werden. Gute Grundlagen in der Migrations- und Transnationalisierungsforschung sowie in qualitativen Methoden sind Voraussetzung, Grundkenntnisse in Grounded Theory erwünscht. Die parallele Teilnahme am Seminar zu „Translokalität als method(olog)ische Herausforderung“ (300065) wird empfohlen.

Das Lehrangebot adressiert ausschließlich Studierende, die in der vorlesungsfreien Zeit im Sommer 2010 eine empirische Feldforschung auf der Basis qualitativer Methoden durchführen möchten. Der Feldzugang wird im SS 2010 vorbereitet und geht vom Einwanderungskontext Deutschland aus. Während der intensiven empirischen Erhebungsphase in den Semesterferien kann auch ein Forschungsaufenthalt in einem anderen Land, das für die transnationalen Beziehungen und Praktiken der entsprechenden Migrantengruppen relevant ist, mit eingeplant werden. Entsprechende Exkursionsmittel müssen hierfür ggf. eingeworben werden.

Als Voraussetzung zur Teilnahme an der Lehrforschung muss zu Semesterbeginn ein (max. 3-seitiges) Exposé vorgelegt werden, in dem die Idee zu einem individuellen Forschungsprojekt ausgeführt wird. Das Exposé sollte die Forschungsfrage, das anvisierte Forschungsfeld und den methodischen Ansatz des geplanten Projekts, sowie eine Begründung der Relevanz, bzw. des eigenen Interesses für das gewählte Thema enthalten.

Literaturangaben

Behrensen, Birgit, Westphal, Manuela 2009: Beruflich erfolgreiche Migrantinnen. Rekonstruktion ihrer Wege und Handlungsstrategien. Expertise im Rahmen des Nationalen Integrationsplans im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). IMIS-Beiträge, Heft 35, Osnabrück: Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) (http://www.imis.uni-osnabrueck.de/pdffiles/imis35.pdf)

Burawoy, Michael 2000: Global ethnography: forces, connections, and imaginations in a postmodern world, Berkeley: University of California Press

Faist, Thomas 2000: Transstaatliche Räume. Politik, Wirtschaft und Kultur in und zwischen Deutschland und der Türkei, Bielefeld: transcript

Goldring, Luin 2002: The power of Status in Transnational Social Fields, in: Michael P. Smith, Luis E. Guarnizo (eds.): Transnationalism from Below, New Brunswick, London: Transaction Publishers, pp. 165-195

Lachenmann, Gudrun 2009: Nachbemerkung: Transnationalismus - Migration - Entwicklung. Methodologische Herausforderungen für eine empirisch fundierte Theoriebildung, in: Sociologus. Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie, Vol. 59, No. 1, pp. 89-102

Lachenmann, Gudrun 1995: "Methodenstreit" in der Entwicklungssoziologie, Working Paper No.221, Sociology of Development Research Centre, University of Bielefeld

Levitt, Peggy,.Glick Schiller, Nina 2004: Conceptualizing Simultaneity: A Transnational Social Field Perspective on Society, in: International Migration Review, Vol. 38, No. 3, pp. 1002-1039

Long, Norman 2000: Exploring local/global transformations. A view from anthropology, in: Alberto Arce, Norman Long (eds.): Anthropology, Development and Modernities. Exploring discourses, counter-tendencies and violence, London & New York: Routledge, pp. 184-222

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Do 13-16 S2-137 15.04.-22.07.2010
nicht am: 13.05.10 / 03.06.10

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Soziologie / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2005) - 2.5 Wahlpflicht - - HS
Soziologie / Master (Einschreibung bis SoSe 2012) - Modul 7.1 Wahlpflicht - 7.5  

Regelmäßige und aktive Teilnahme, Lektüre der Pflichttexte zu den Sitzungen sowie der methodologischen Grundlagenliteratur

Ausarbeitung eines Forschungsprojekts mit empirischer Erhebungsphase in der vorlesungsfreien Zeit im Sommer 2010 mit dem Ziel der Verfassung eines Lehrforschungsberichts in Phase II (WS 2010/11)

Teilnahme an der begleitenden Studiengruppe, Bereitschaft zur Arbeit in Gruppen oder Tandems

Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 4
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 20
Adresse:
SS2010_300392@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_15620391@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
Keine Studierenden per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 23. Februar 2010 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 23. Februar 2010 
Art(en) / SWS
Lehrforschung (LEH) / 3
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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15620391