Der Begriff „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ basiert auf dem Bielefelder Desintegrationsansatz und zielt darauf, feindselige Einstellungen zu Menschen unterschiedlicher Herkunft sowie mit verschiedenen Lebensstilen in der deutschen Gesellschaft mit Hilfe eines Begriffs von großer Spannweite zu erfassen und zu systematisieren. Als gemeinsamer Kern der diesem Begriff zugeordneten Phänomene wird eine Ideologie der Ungleichwertigkeit angenommen – die Gleichwertigkeit und Unversehrtheit von spezifischen Gruppen der Gesellschaft werde in Frage gestellt. In die empirische Forschung werden offene und verdeckte Menschenfeindlichkeit einbezogen. Die federführende Forschergruppe spricht nicht von einem Phänomen, sondern von einem „Syndrom“. Die Bezeichnung „Syndrom“ für den Diskriminierungskomplex ist der Medizin entlehnt und bringt zum Ausdruck, dass die verschiedenen Symptome oft gleichzeitig oder korreliert auftreten.
Wesentliches Kennzeichen des Forschungsprogramms ist die Arbeit auf der Basis empirischer Sozialforschung, die mittels repräsentativer Langzeituntersuchungen die typischen Korrelationen der Teilphänomene herausarbeiten soll. Neben Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wird auch die Abwertung des Religiösen betrachtet, d. h. Antisemitismus und Islamphobie. Einbezogen werden darüber hinaus die Herabsetzung sexuellen oder sozialen Andersseins, d. h. die Abwertung von Obdachlosen, Homosexuellen und Behinderten sowie die Demonstration von Sexismus und Etabliertenvorrechten. Jährlich wird in einer repräsentativen Befragung von 3000 Personen, die in Form von Telefoninterviews durch NFO Infratest vorgenommen wird, die Verbreitung dieser Einstellungen in der Bevölkerung Deutschlands erhoben. Ein Teil der Personen wird in mehreren aufeinanderfolgenden Jahren befragt, um Entwicklungen des Syndroms dokumentieren zu können.
Ziel der Veranstaltung ist es, das Ausmaß und die Entwicklung des Syndroms menschenfeindlicher Einstellungen (Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Heterophobie, Etabliertenvorrechte) in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland im Zeitverlauf (mittels jährlicher Erhebung) zu analysieren und auf der Basis sozialpsychologischer und soziologischer Konzepte zu erklären.
Die Teilnehmer werden in Kleingruppen ausgewählte Fragestellungen bearbeiten.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
---|---|---|---|---|---|
weekly | Do | 10-12 | L3-108 | 22.04.-22.07.2010 | |
weekly | Do | 16-17 | T4-110 | 22.04.-22.07.2010 | |
one-time | Do | 10-12 | Unpublished | 27.05.2010 | |
one-time | Mi | 10-12 | Unpublished | 18.08.2010 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Soziologie / Diplom | (Enrollment until SoSe 2005) | 2.5 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | Modul 7.1 | Wahlpflicht | 7.5 |