Unkorrektes Verhalten von Unternehmen macht Schlagzeilen. Man denke z.B. an Fälle wie Enron oder Siemens, an Lebensmittel-Skandale, Giftmüllexporte nach Afrika oder die Debatte über Kinderarbeit in Drittweltländern. Von Unternehmen wird gesellschaftliche Verantwortung (corporate social responsability) verlangt. Sie sollen Arbeitsstandards einhalten, Kundendaten vertraulich behandeln, die Schädigung der Umwelt begrenzen, Insiderhandel vermeiden usw. Ist das praktizierbar? Ethik und Kapital haben zunächst nichts gemeinsam. Ethische Bedenken können nämlich Unternehmen daran hindern, ihr Hauptziel, d.h. Gewinn, zu realisieren. Doch Organisationen kommen ohne Ethik nicht aus. Ein ethisches Verhalten legitimiert sie gesellschaftlich und motiviert die Mitarbeiter. Ethik kann zum Erfolgsfaktor werden, Kunden und Investoren anziehen und zur Profilierung von Produkten beitragen.
Im Seminar wird analysiert, wie Unternehmen mit ethischen Anforderungen umgehen: Durch welche Instrumente (Verhaltenskodizes, Sozialklauseln, Gütesiegel usw.) wird Ethik im Geschäftsleben verankert? Handelt es sich dabei um leere Rhetorik oder haben sie Auswirkungen? Inwiefern können allgemeine Maximen in die Praxis umgesetzt werden? Wie misst man ethisches Handeln? Ist ein korrektes Verhalten immer wünschenswert oder kann man unethische Nebeneffekte der Ethik beobachten? Gibt es Widersprüche zwischen Werten? Sind z.B. Umweltschutz und Armutsbekämpfung ein Gegensatz? Unter welchen Bedingungen ist Ethik profitabel?
Hiß, S. (2006): Warum übernehmen Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung? Ein soziologischer Erklärungsversuch. Frankfurt/New York: Campus.
Luhmann, N. (1993): Wirtschaftsethik - als Ethik? In: Wieland, J. (Hrsg.): Wirtschaftsethik und Theorie der Gesellschaft. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 134-147.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.S.2; H.S.3 | scheinfähig | ||||
Soziologie / Diplom | (Enrollment until SoSe 2005) | 2.2.3 (DPO02) | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | Modul 2.2 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Studieren ab 50 |
Eine aktive Teilnahme wird für die regelmäßige Lektüre der Texte, die Beteiligung an den Diskussionen und das Halten eines kurzen Referats bescheinigt.
Eine Einzelleistung wird für die Anfertigung einer Hausarbeit bescheinigt.