Lesen (lat. legere:) meint Auflesen, Sammeln, Auslesen und wird von Literaturtheoretikerinnen wie Julia Kristeva gerne radikaler, als ein Pflücken, Erspähen, Greifen oder Stehlen, gefasst. „Lesen heißt wildern“, liest man gar bei Michel de Certeau, der damit weniger ein Plündern von Texten meint, sondern die aktive Veränderung des Gegenstands durch die Lektüre.
Solche aktiven, zupackenden Leseakte kennzeichnen auch die vielen lesenden Protagonisten der Literatur, die nur selten so lesen, wie es sich gehört. Als Leser und Leserinnen unterlaufen sie die Regeln und Gebote des Lesens, suchen sich dabei entweder ihr eigenes Maß oder lesen dort identifikatorisch, wo sie distanziert sein sollten und leise, wo sie laut lesen sollten.
Was tun (literarische) Leser und Leserinnen, wenn sie lesen und was macht die Lektüre mit ihnen? Entlang dieser Frage werden im Seminar radikale Positionen und Konzeptualisierungen dieser über alle Medienrevolutionen hinweg stabilen und resistenten Kulturtechnik in Literatur und Theorie untersucht. Praktiken, Facetten und Modi des Lesens werden hierbei ebenso behandelt wie Medien und Theorien des Lesens.
| Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
|---|---|---|---|---|---|
| weekly | Di | 16-18 | C6-241 | 01.04.-12.07.2019 |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.