Die europäischen Gesellschaften sind seit dem 12. Jahrhundert geprägt von starken ökonomischen, politischen und kulturellen Veränderungen. Die Dynamik des sozialen Wandels entlud sich immer wieder in gewaltsamen Konflikten zwischen gesellschaftlichen Gruppen. An deren Ende stand dann häufig ein verändertes politisches System. In dem Grundkurs soll dieses Spannungsverhältnis von Wandel, Konflikt und Staatsbildung thematisiert werden. Besonders eindringlich zeigt sich das in der urbanen Welt. Deshalb werden italienische und deutsche Städte im Zentrum stehen. 1378 schlossen sich in Siena und Florenz zum ersten Mal Lohnarbeiter zusammen, um Teilhabe am politischen System der Stadtstaaten zu erkämpfen. In den urbanisierten Räumen der Industrialisierung des 19. und 20. Jahrhunderts organisierten sich Arbeiter unter ganz anderen Rahmenbedingungen und auf ganz andere Weise, um die Gesellschaft ihrer Zeit zu verändern. Soziale Gruppen in Stadt und Land agierten bisweilen gemeinsam gegen herrschende Eliten wie im deutschen Bauernkrieg von 1525 oder den nationalen und sozialen Bewegungen der neueren Geschichte. An diesen nur auf den ersten Blick ähnlichen Phänomenen soll erfahrbar werden, wie sich Europa in den letzten 800 Jahren gewandelt hat, wie aus der feudalen Welt das moderne Europa entstehen konnte.
Da eine gleichmäßige Verteilung der Teilnehmer auf alle Grundkurse eines Teilgebietes (Antike, Mittelalter/Frühe Neuzeit usw.) für ein Gelingen der gemeinsamen Arbeit unabdingbar ist, findet in der Woche vor Beginn der Lehrveranstaltungen, also vom 5.10.-9.10.2009 sowie zusätzlich am 12.10.2009 in S 4-201, jeweils von 10-14 Uhr, intern ein schriftliches Anmelde- und Verteilungsverfahren statt. Für die Zulassung zu einem der Kurse ist allein die persönliche (!) Eintragung in die dort geführten Anmeldelisten relevant, nicht die unverbindliche Anwahl im ekVV! Näheres am Schwarzen Brett der Alten Geschichte (gegenüber von S 4-201).
Peter Blickle, Unruhen in der ständischen Gesellschaft 1300-1800 (EdG 1), München 1988; Thorsten Bonacker (Hg.), Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien. Eine Einführung, Opladen 2002; Neue Formen der Staatlichkeit, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 20-21/2007; Roland Asch/ Dagmar Freist, Staatsbildung als kultureller Prozess. Strukturwandel und Legitimation von Herrschaft in der frühen Neuzeit, Böhlau, Köln 2005.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 10-13 | S2-107 | 15.10.2009-04.02.2010
nicht am: 24.12.09 / 31.12.09 |
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wöchentlich | Do | 18-20 | U2-200 | 19.10.2009-05.02.2010
nicht am: 24.12.09 / 31.12.09 |
Tutorium |
wöchentlich | Mo | 10-12 | V2-105/115 | 26.10.2009-05.02.2010
nicht am: 30.11.09 / 28.12.09 / 04.01.10 / 25.01.10 |
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einmalig | Mo | 10-12 | C01-220 | 30.11.2009 | Tutorium |
einmalig | Mo | 10-12 | C01-220 | 25.01.2010 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Modul 1.3 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (G) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 1.3 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | ||
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 1.3 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | ||
Geschichtswissenschaft (HR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 1.3 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig |