360015 Erweckungsbewegungen und Erweckungsdiakonie im 19. Jahrhundert und ihre Bedeutung für heute (S) (WiSe 2009/2010)

Inhalt, Kommentar

Eine wünschenswerte Vorraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar sind allgemeine Kenntnisse der profanen und kirchlichen Geschichte des 19 Jahrhundert. Die Erweckungsbewegungen gehören zwar besonders zur Kirchengeschichte der evangelischen Kirchen in Deutschland, berühren sich jedoch auch intensiv mit den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen und Erneuerungen der Profangeschichte des 19. Jahrhunderts, werden durch sie herausgefordert und ausgelöst. Es ist zu klären,

  • was wir unter Erweckung theologisch und frömmigkeitsgeschichtlich zu verstehen haben,
  • welches die geistlichen Quellen und sozialen Voraussetzungen von Erweckungen sind und wie sie sich artikulieren,
  • inwiefern sie den Charakter von „Bewegungen“ haben,
  • wo sie auftreten – geographisch,
  • welche Bevölkerungsteile sie erfassen,
  • welche Medien dabei eine Rolle spielen,
  • welche Gruppenbildungen begründet werden und durch wen, d. h.
  • wir werden uns mit einigen prägenden Laien und Theologen, Professoren und Pastoren, befassen müssen, um die Struktur des theologischen Denkens der führenden theologischen Persönlichkeiten und
  • die Art ihrer Frömmigkeit sowie der ihrer Gemeinden oder Anhänger kennen und verstehen zu lernen.

Nach einem Überblick über Erweckungsbewegungen in Deutschland und NRW soll insbesondere die Erweckungsbewegung in der ostwestfälischen Region (Minden-Ravensberg) erarbeitet werden. Sie hat bis in unsere Gegenwart deutlich erkennbare geistliche und gemeindliche, soziale und diakonische Spuren hinterlassen. Die „Erweckungsdiakonie“ des 19. Jahrhunderts ist die Quelle vieler kleiner noch heute bestehender diakonischer Einheiten sowie der größten europäischen diakonischen Einrichtungen und Träger in Bielefeld (Bethel und Johanneswerk) und Bad Oeynhausen (Wittekindshof).
Wer sich mit Erweckungsbewegungen und ihren Folgen befasst, gewinnt theologische Kompetenz und lernt die Motivationen für diakonisches Handeln kennen. Wir werden im Verlauf des Seminars darauf achten, Material für die Vermittlung im RU zu sichten, zu prüfen und zu sammeln.
Regelmäßige Teilnahme und Beteiligung am Seminargeschehen ist die Voraussetzung für ein Gelingen des Seminars. – Dazu gehört neben dem üblichen Lesepensum und schriftlichen Vorbereitungen die Bereitschaft zur Abfassung eines Protokolls, eines Referats oder einer Hausarbeit.
Eine Exkursion im Rahmen des Seminars ist geplant.

Literaturangaben

Benad, Matthias (Hg).: Bethels Mission. Beiträge zur Geschichte der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. Bd 2: Bethel im Spannungsfeld von Erweckungsfrömmigkeit und öffentlicher Fürsorge. (BWFKG 20). Bielefeld 2001.
Benrath, Gustav Adolf: Die Erweckung innerhalb der deutschen Landeskirchen 1815-1888. Ein Überblick. In: Geschichte des Pietismus. Hg. v. Martin Brecht u. a. Bd. 3: Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Hg. v. Ulrich Gäbler. S. 150-271.
Benrath, Gustav Adolf; Deichgräber, Reinhard; Hollenweger, Walter J.: Art. Erweckung/Erweckungsbewegungen. In: TRE 10, S. 205-227
Gäbler, Ulrich: „Auferstehungszeit“. Erweckungsprediger des 19. Jahrhunderts. Sechs Porträts, München 1991, 161-186.
Mooser, Josef u. a. (Hg.): Frommes Volk und Patrioten. Erweckungsbewegung und soziale Frage im östlichen Westfalen 1800-1900, Bielefeld 1989.

Peters, Christian: Zur Vorgeschichte Volkenings. Die Frommen Minden-Ravensbergs auf dem Weg ins 19. Jahrhundert. In: PuN 30, 2004, 62-90.
Rische, August: Johann Heinrich Volkening. Ein christliches Lebens= und kirchliches Zeitbild aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Gütersloh 1919. 2. Aufl., hg. v. der Arbeitsgemeinschaft: Bekennende Gemeinde, Oesingen 1999.
Ruhbach, Gerhard: Die Erweckungsbewegung und ihre kirchliche Formation. In: Die Geschichte der Evangelischen Kirche der Union. Bd. I: Die Anfänge der Union unter landesherrlichem Kirchenregiment (1817-1850). Hg. v. J. F. Gerhard Goeters und Rudolf Mau, Leipzig 1992, 159-174.
Schmuhl, Hans-Walter: Friedrich von Bodelschwingh (Rowohlts Monographien 50687). Reinbek bei Hamburg 2005.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Di 10-12 U2-232 13.10.2009-02.02.2010
nicht am: 29.12.09 / 05.01.10

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Evangelische Theologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach KG Ic; KG II/1a; KG II/2a; KG II/1b; KG II/2b   3  
Evangelische Theologie / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) KG Ic; KG II/2a; KG II/2b   3  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 11
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
WS2009_360015@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_12766921@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
Keine Studierenden per E-Mail erreichbar
Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 21. Juli 2009 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 10. August 2009 
Art(en) / SWS
Seminar (S) /
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Theologie und Diakoniewissenschaft
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ECTS Punkte
3
(Siehe auch die LP-Angaben bei den Fachzuordnungen)
ID
12766921