1525 wurde für Luther und die gesamte reformatorische Bewegung zu einem traumatischen Schicksalsjahr, in welchem sich die zeitgeschichtlichen Ereignisse überschlugen. Ins selbe Jahr fiel u.a. auch die Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Humanismus, in deren Folge es zum definitiven Bruch damit kam. 1524 forderte Erasmus von Rotterdam Luther zur Mäßigung und zum Einlenken auf, indem er gegen dessen radikales Verständnis von Rechtfertigung Konzepte einer traditionellen Gnadenlehre ins Feld führte und biblisch abzustützen suchte. (Vom freien Willen, Göttingen 1983/5)
Es muss noch immer erstaunen, wie Luther mitten in den Turbulenzen des Jahres dazu fähig war, eines seiner theologisch tiefgründigsten und hintergründigsten Werke zu schreiben:
Dass der freie Wille nichts sei
Antwort D. Martin Luthers
an Erasmus von Rotterdam
(München 1983)
Gezwungen durch Erasmus, war Luther genötigt, die Konsequenzen seines Ansatzes bis in letzte Verästelungen zu durchdenken, was zu weiteren Klärungen seiner Position, aber auch zu hoch spekulativen Überlegungen etwa im Gedanken des "verborgenen Gottes" führte.
Das Seminar beschäftigt sich mit einem Klassiker reformatorischer Theologie. Insofern eignet es sich für fortgeschrittene Studierende, die sich reformatorische Basiskenntnisse aneignen wollen. Das Thema eignet sich auch für spätere Prüfungen.
Ziel ist die Erarbeitung zweier Hauptschriften aus der Reformationszeit, die je auf ihre Weise Geschichte gemacht haben.
Methodisch wird zuerst der Hintergrundtext von Erasmus erarbeitet, um anschliessend Luthers Antwort bis in Details auszuleuchten.
Als Vorbereitungslektüre eignet sich:
Martin Luther, Von der Freiheit eines Christenmenschen (1520)
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | ST Ic; ST II/2a; KG Ic; KG II/2a | 3 | |||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | D2 |