Ziel, Inhalt, Gliederung
Das Neue Testament ist eine Sammlung von 27 Schriften, die unterschiedlichen literarischen Gattungen angehören, von unterschiedlichen Autoren verfaßt wurden und sich an unterschiedliche Adressaten wenden. Überdies sind sie in einer (für uns) fremden Sprache verfaßt worden. Wer die neutestamentlichen Schriften verstehen und ein solches Verstehen womöglich auch noch anderen Menschen vermitteln will, muss über die Bedingungen des Verstehens nachdenken. Dies ist die Aufgabe der Hermeneutik, die von F. Schleiermacher definiert wurde als "die Kunst, die Rede eines anderen, vornehmlich die schriftliche, richtig zu verstehen". Dabei ist vorausgesetzt, daß es eine allein auf das Neue Testament (oder überhaupt auf die biblischen Schriften) bezogene Hermeneutik nicht geben kann, wohl aber ein besonderes Bemühen darum, diese Texte für die Gegenwart verständlich zu machen.
In der Vorlesung soll zunächst die Aufgabe der Hermeneutik beschrieben werden, dann die Geschichte der hermeneutischen Reflexion vor allem seit der Reformation und im Anschluss an die Aufklärung. Schließlich sollen die besonderen hermeneutischen Probleme im Zusammenhang der unterschiedlichen neutestamentlichen Texte erörtert werden, einschließlich der Frage nach einer Altes und Neues Testament betreffenden "biblischen Hermeneutik".
Es besteht die Möglichkeit, am Ende des Semesters eine Klausur gemäß der Zwischenprüfungsordnung zu schreiben.
Besondere Voraussetzungen werden nicht gemacht; erwartet wird die Bereitschaft, über den Besuch der Vorlesung hinaus gelegentlich Literatur zur hermeneutischen Diskussion zur Kenntnis zu nehmen.
RUDOLF BULTMANN, Das Problem der Hermeneutik, in: ders., Neues Testament und christliche Existenz. Theologische Aufsätze, UTB 2316, 2002, 223-247.
MANFRED OEMING, Biblische Hermeneutik. Eine Einführung, 1998.
ODA WISCHMEYER, Hermeneutik des Neuen Testaments. Ein Lehrbuch, NET 8, 2004.
Art. Hermeneutik, RGG4 3, 2000, 1648-1664 (div. Autoren)
Biblische Hermeneutik. JBTh 12, 1998 (div. Autoren)
Weitere Literatur wird zu Beginn und während der Vorlesung genannt werden.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | NT Ia; NT II/1a; NT II/2a | 2 | |||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | B3 |