Paul Tillich bot im 20. Jahrhundert die paradigmatische Alternative zur Christologie von Karl Barth. Schon dies macht den 2. Band seiner Systematischen Theologie theologiegeschichtlich nach wie vor lehrreich und spannend. Gegen eine Christozentrik vertrat er eine Christologie, die Jesus den Christus als letztgültige Offenbarung - neben vielen anderen Offenbarungen Gottes als des Seins selbst in der Geschichte - verstand. Gegen einen Christomonismus öffnete er dank und mit seiner Christologie Theologie für die Weite des Wirkens des Geistes. Gegen jeden Dogmatismus entwarf er eine Christologie, die auch Menschen unserer Zeit zugänglich sein kann und soll.
Lange Zeit schwer befehdet von Vertretern der Barth-Schule, machte Tillich gerade durch diese Offenheit und Weite seiner Theologie und - im Herzstück seiner Dogmatik
seiner Christologie auch im Europa der 70er und 80er Jahre vor allem im Bereich Praktischer Theologie und darin besonders der Religionspädagogik Schule, deren Wirkungen bis heute noch spürbar sind. Tillichs Christologie zeigt Jesus als den Christus, das neue Sein, der vernünftige Menschen noch immer ansprechen kann.
Für Studierende der Theologie kann Tillichs Christologie nach wie vor ein starker Orientierungspunkt sein, selbst dann, wenn man sich letztlich kritisch dazu verhalten sollte.
Das Ziel des Seminars: Von und mit Tillich christologisch denken lernen.
Die Methode des Seminars: Tillich in grossen Linien und bis in Details verstehen lernen.
Basis des Seminars: Systematische Theologie, Band II, 1958
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | ST II/2a | 3 | |||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | D1; D2 | GS und HS |