Unterdessen pfeifen es alle Spatzen von den Dächern, dass Geld am Ende der Wachstums- und Wohlstandsepoche der Nachkriegszeit eine deutlich andere Rolle in der Gesellschaft spielt als noch vor wenigen Jahren, genauer gesagt: fehlendes Geld.
Seit einigen Jahren hat dieser epochale Wandel, der alle sozialen Bereiche erfasst, selbst die verfassten Kirchen erreicht, die sich bisher nur mühsam darauf einrichten. Doch weiß davon auch jede/r Studierende der Theologie und ist nicht selten sogar selbst betroffen.
Zur Kompetenz theologischen Denkens, das im Theologiestudium erworben wird, gehört künftig daher verstärkt eine ethische Kompetenz, die sachlich sicher und kritisch mit Fragen einer Sozial- und Wirtschaftsethik umzugehen vermag. Gerechtigkeit ist ein zentrales Thema christlicher Theologie, das in drastisch veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen neu zu buchstabieren ist.
Es lohnt sich, nochmals in die Schule des Großmeisters evangelischer Sozial- und Wirtschaftsethik, Arthur Rich, zu gehen, um sich zu dieser Kompetenz anleiten zu lassen.
Arthur Rich veröffentlichte 1984/1990 die Summe seines Lebenswerks:
Wirtschaftsethik. Grundlagen in theologischer Perspektive, 1984, 270 S.
Wirtschaftsethik II. Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Weltwirtschaft aus sozialethischer Sicht, 1990, 407 S.
Er wurde damit zu einem maßgeblichen Mitbegründer einer neuen Wirtschaftsethik, die im Zeichen harter ökonomischer Umorientierungen derzeit eine neue Blüte erlebt. Richs Stimme wurde und wird darin weit über theologisch-kirchliche Kreise hinaus gehört.
Das Proseminar beschäftigt sich konzentriert mit dem ersten Band dieses Werks, der eine konzise und reife Sozialethik als Basis einer Wirtschaftsethik bietet. Einblicke in Diskussionen heutiger Wirtschaftsethik und damit in Band II werden fortlaufend geboten.
Das Proseminar eignet sich mit dem Basistext als Einführung in evangelische Sozialethik und eine Wirtschaftsethik "in theologischer Perspektive". Es zielt darauf, ethische Kompetenz im Umgang mit komplexen Fragen nach sozialer Gerechtigkeit zu vermitteln: Einsichten, Grundlagen, Konzepte, Methoden usw.
Das Proseminar zielt darauf, diese Kompetenz eigenständig einsetzen zu können, zum Beispiel im Rahmen einer Proseminararbeit, die mit Beratung des Dozenten selbständig erstellt wird.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | D3 |