221077 Essen und Kultur (auch als Fachdidaktisches Seminar A) (Pkbs) (WiSe 2003/2004)

Essen ist ein wichtiger sozialer Vorgang, den wir dazu nutzen, um soziale Beziehungen wie Nähe und Distanz zu markieren und zu symbolisieren. Im Problemhorizont einer sich ständig erweiternden kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung wird nicht nur danach gefragt, was und wie wir essen, sondern immer stärker auch, warum wir das so tun und nicht anders. Seit dem Ende der 1980er Jahre werden institutionelle Versuche unternommen, eine interdisziplinäre Kulturwissenschaft des Essens zu konstituieren, um soziale Prozesse beobachten und beschreiben zu können, die sich zwischen den Polen Natur-Kultur, das Eigene-das Fremde, Regionalismus-interkulturelle Strukturen, Alltagsleben-Festerfahrung abspielen. Im Jahr 2004 findet in Ostwestfalen-Lippe unter dem Thema 'Mahlzeit' eine "Landesausstellung" statt, an der sich mehr als vierzig Museen Tourismuseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen der Region beteiligen. Dieses Seminar ist als Kooperationsprojekt des Modellprojekts konzipiert. Für die Seminarteilnehmer soll sich dabei ein konkreter und umfassender Anwendungsbezug kulturwissenschaftlicher Forschung erschließen, z.B. durch die Beteiligung an Ausstellungen und museumspädagogischen Projekten, durch die Produktion von Filmen und die Ausarbeitung begleitender didaktischer Konzepte. (Bitte Aushänge neben S3-241 beachten! Erwünscht ist die persönliche Anmeldung, um vorbereitende Absprachen treffen zu können).

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Abgeschlossenes Grundstudium/Zwischenprüfung

Literaturangaben

S. Mennell: Die Kultivierung des Appetits. Die Geschichte des Essens vom Mittelalter bis heute. Frankfurt/Main (Athenäum), 1988.