"Geschlecht" ist eine Grunddimension sozialer Ordnung, die unser Handeln im Alltag strukturiert. Mit der expliziten oder impliziten Bezugnahme auf "Geschlecht" wird Differenz erzeugt und legitimiert. Eine Perspektive zur Analyse dieses Zusammenhangs bietet das soziologische Konzept des "doing gender", das auf sozialkonstruktivistischen und interaktionstheoretischen Prämissen beruht. Der Ansatz interessiert sich nicht für die Frage, was "Geschlecht" ist, sondern wie es im Handeln (relevant) "gemacht" wird, wie sich Akteure auf Geschlecht beziehen und damit soziale Bedeutungen von Geschlecht(erdifferenz) erzeugen, festschreiben, aber auch verändern. Geschlecht wird nicht als etwas betrachtet, was wir "haben", sondern als etwas, was wir "tun".
Diese Sichtweise eignet sich auch für die Analyse pädagogischen Handelns. Wie werden geschlechtsbezogene Zuschreibungen im Klassenzimmer oder einem Seminar der Erwachsenenbildung erzeugt? Welche pragmatischen Funktionen erfüllt der Rückgriff auf die Differenzkategorie Geschlecht? In welchen Situationen und wie wird Geschlechtszugehörigkeit dargestellt? Wann spielt Geschlecht keine Rolle? Wie kann "die" Geschlechterdifferenz differenziert, verflüssigt oder dethematisiert werden? Und wie hängt "Geschlecht" mit anderen sozialen Differenzkategorien zusammen?
Das Seminar wird sich mit theoretischen Texten und empirischen Studien zum Thema befassen. Eigene methodisch angeleitete Beobachtungen der Teilnehmenden ergänzen die Lektüre und Diskussion von Texten
Ein Reader mit einschlägigen Texten wird im Laufe des Semesters erstellt.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 10-12 | Unpublished | 14.10.2003-06.02.2004 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Nebenfach | M.3.1.2; M.3.1.3; M.4.1.3 | 3 | |||
Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | Wahl |