270018 Lebensqualität bei Epilepsie - am Beispiel von Klienten in einer Behinderteneinrichtung (S) (WiSe 2003/2004)

Es ist ein zunehmendes Interesse an der Erfassung der Lebensqualität (Quality of Life/QoL) von Menschen mit chronischen psychischen und körperlichen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie, kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs, Epilepsie) zu verzeichnen. Ein wesentliches Ziel bei der Erfassung der Lebensqualität ist es, der subjektiven Sicht der Patienten mehr Bedeutung gegenüber 'objektiven' bzw. medizinisch-diagnostischen Kriterien zu verleihen.
Im ersten Abschnitt des Seminars - bis zur Weihnachtspause - sollen zunächst einige ausgewählte Aspekte der Lebensqualitätsforschung behandelt werden, u.a.: Definition(en) von Lebensqualität, Instrumente zur Erfassung der Lebensqualität, Lebensqualität und objektive Lebensbedingungen (Lebensstandard), psychologische Einflussfaktoren für die Selbstbeurteilung der Lebensqualität (Persönlichkeit, Depression), Selbst- und Fremdbeurteilung der Lebensqualität. Der Schwerpunkt wird dabei auf Ergebnissen der Lebensqualitätsforschung bei Patienten mit Epilepsie liegen; ergänzend wird auf Befunde aus der allgemeinen, krankheitsübergreifenden Lebensqualitätsforschung Bezug genommen.
Für den zweiten Abschnitt des Seminars - nach der Weihnachtspause - ist die gemeinsame Auswertung eines Datensatzes geplant. Die Daten stammen aus einer von Herrn Dr. Endermann durchgeführten Befragung von Klienten mit Epilepsie und kognitiven Einschränkungen, die in Wohnheimeinrichtungen in Bethel leben. Bei entsprechendem Interesse und Engagement der SeminarteilnehmerInnen sollen als Produkt kleinere wissenschaftliche Präsentationen (Poster) erstellt werden, die ggf. zu einem Kongress im nächsten Jahr eingereicht werden können.
Die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit im Seminar und das Interesse, an der Auswertung der empirischen Daten mitzuwirken, wird vorausgesetzt.

Die Leitung des Seminars erfolgt gemeinsam mit Dr. Michael Endermann vom Psychosozialen Dienst (PSD) der vBA Bethel (Stiftungsbereich Behindertenhilfe). Dr. Michael Endermann (Dipl.- Päd., Dipl.-Psych.) leitet das Team des Fachbereichs II (Epilepsie) des PSD.

Literaturangaben

(Diese Literatur steht ab Erscheinen des KVVs im Semesterapparat)
Endermann, M. (2001). Junge epilepsiekranke Menschen in einer Behinderteneinrichtung mit rehabilitativer Zielsetzung: Eine Querschnittstudie zu Krankheitscharakteristika, Lebensqualität und klinischen Symptomen. Zeitschrift für Epileptologie, 14, 45-52.
Wagner, A. K. & Vickrey, B. G. (1995). The routine use of health-related quality of life measures in the care of patients with epilepsy: rationale and research agenda. Quality of Life Research, 4, 169-177.

InteressentInnen können einen Seminarplan und weitere Informationen per e-mail erhalten (-> sbuschkaemper@uni-bielefeld.de).