Infolge von Migration, kultureller Globalisierung und transnationaler Vernetzung spielen kulturelle Vielfalt und Unterschiede in diversen Bereichen des politischen, gesellschaftlichen und persönlichen Lebens eine Rolle. Dementsprechend wird interkulturelle Kompetenz – verstanden als Fähigkeit zur angemessenen und erfolgreichen Interaktion und Kommunikation mit kulturell Anderen – häufig nachgefragt und als erstrebenswert angesehen. Verbunden mit der Klassifikation von Menschen und Gesellschaften als „anders“ oder „fremd“ und der Fokussierung auf Differenzen zwischen „uns“ und „ihnen“ ist allerdings die Gefahr einer Verabsolutierung kultureller Unterschiede. Diese führt zur Reproduktion verandernder, teils an rassistische Diskurse anknüpfender Stereotype sowie zu einer Reduktion „fremder“ Menschen auf ihre kulturelle Zugehörigkeit und die damit vermeintlich verbundene wesenhafte Andersartigkeit. Das mit dem Erwerb interkultureller Kompetenz verbundene Ziel, den „Anderen“ zu verstehen, wird auf diese Weise nicht erreicht.
Eine wichtige Voraussetzung für interkulturelle Kompetenz ist daher eine reflexive Haltung, welche dazu befähigt, gesellschaftlich etablierte Vorstellungen und Vorurteile über „die Anderen“ sowie eigene (Nicht-)Wahrnehmungen kultureller Differenz kritisch auf ihre Ursprünge, Effekte und Angemessenheit im jeweiligen Handlungskontext hin zu befragen. In diesem Sinne setzen wir uns im Seminar anhand theoretischer Ansätze, ausgewählter Medienprodukte und eigener Erfahrungen in interkulturellen Kontexten mit Interkulturalität, interkultureller Differenz und Möglichkeiten des Umgangs mit diesen auseinander. Die Transformation von Theorie in eigene Praxis ist dabei ein zentrales Anliegen.
Teilnehmen können Studierende aller Fakultäten. Insbesondere richtet sich die Lehrveranstaltung an internationale Studierende und diejenige, die ein Auslandsemester planen (Studium oder Praktikum) sowie Mentorinnen und Mentoren in Mentoring-Programmen des International Office. Das Seminar wird im Bereich Individuelle Ergänzung als Element 1 oder 3 des Moduls Interkulturalität reflexiv angerechnet.
Voraussetzungen sind: die Bereitschaft zur kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit sozialwissenschaftlichen Perspektiven auf ‚Kultur’ sowie gründliche Textlektüre und Teilnahme an Diskussionen. Sozialwissenschaftliche Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Mecheril, Paul (2004): "Was ist 'interkulturelle Kompetenz'? Von kulturalistischen Ansätzen zu reflexiven Perspektiven", in: Einführung in die Migrationspädagogik, Weinheim: Beltz, 106-132.
Weidemann, Arne/ Straub, Jürgen/ Nothnagel, Steffi (2010): „Interkulturelle Kompetenz lehren. Begriffliche und theoretische Voraussetzungen“, in: Weidemann, Arne/ Straub, Jürgen/ Nothnagel, Steffi (Hg.): Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung. Ein Handbuch. Bielefeld: Transcript, 15-29.
Literaturliste wird in der Vorbesprechung verteilt.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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one-time | Mi | 18-19 (s.t.) | X-E0-215 | 25.10.2017 | |
one-time | Sa | 10-17:30 | X-E0-215 | 18.11.2017 | |
one-time | Sa | 10-17 | X-E0-215 | 25.11.2017 | |
one-time | Sa | 10-17:30 | X-E0-215 | 02.12.2017 | |
one-time | Sa | 10-17 | X-E0-215 | 09.12.2017 |
Module | Course | Requirements | |
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25-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | E1: Theorie und Empirie personen- und gruppenbezogener Differenzkonstruktionen | Study requirement
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Student information |
25-FS-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | E1: Theorie und Empirie personen- und gruppenbezogener Differenzkonstruktionen | Study requirement
Ungraded examination |
Student information |
25-IR Interkulturalität reflexiv | Bereich 1: Theorien und Geschichte des interkulturellen Diskurses | Study requirement
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Student information |
Bereich 3: Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation und reflexive Haltung | Study requirement
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Student information | |
- | Ungraded examination | Student information | |
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion | E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Internationales in Studium und Lehre (Einschreibung bis SS 2011) | Wahl | 3 | aktive Teilnahme Modul Interkulturalität reflexiv, Bereich 1 und 3 sowie umbenotete Prüfungsleistung GS |