Joseph Roth gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Erzähler des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Prosawerk ist von einer deutlichen Zäsur geprägt. Ungefähr ab 1930 wendet sich Roth von modernen Erzähltechniken und Romankonzepten ab und den so genannten „einfachen Formen“ (Märchen, Legende usw.) zu. Romane und Erzählungen wie „Hiob“ (1930), „Legende vom Heiligen Trinker“ (1939), „Das falsche Gewicht“, „Leviathan“ und „Kapuzinergruft“ (1938) verwirklichen Zeitkritik durch die Anknüpfung an die „symbolische Form“ des Mythos (Galizien- und Donaumonarchie-Mythos, biblische Stoffe usw.). Darin allein eine „konservative Wende“ des ehemals „roten Joseph“ zu verorten, greift erheblich zu kurz. Die Veranstaltung möchte einerseits in das imposante Erzählwerk Roths einführen, aber vor allem auf der Grundlage und am Beispiel seiner Texte systematische Aspekte des Verhältnisses von Erzählform, Geschichte, Fiktion, Mythos und Politik in der Literatur des 20. Jahrhunderts erörtern. Die Auswahl der zu lesenden Texte von Roth wird in der ersten Sitzung getroffen.
Zur Einführung:
Fritz Hackert: Kulturpessimismus und Erzählform. Studien zu Joseph Roths Leben und Werk. Bern: Lang 1967
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2S | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP2S | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2S | 2/5 | |||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP2S | 2/5 |