Im 19. und frühen 20. Jahrhundert herrschte die Auffassung vor, dass nicht nur Wirtschaft und Gesellschaft, Kultur und Politik die Interessen und das Handeln der Menschen bestimmen würden, sondern dass auch der Raum darauf Einfluß habe, indem er ihren Charakter, ihr Bewußtsein und ihr Selbstverständnis präge: Er sei eine Determinante und Triebkraft der Geschichte sui generis. Diese Auffassung führte zu einer breiten Palette von Volks- und Stammescharakterisierungen ("der Deutsche", "der Westfale"), stärkte das National- und Regionalbewußtsein sowie Nationalismus und Regionalismus. Im Seminar sollen Ursachen, Formen und Folgen der Regional- und Nationalstereotyen sowie ihr Fortleben in der Gegenwart (z.B. in der Werbung) behandelt werden.
Michael Pickering, Stereotyping. The Politics of Representation, Houndmills 2001; Jürgen Link/Wulf Wulfing (Hg.), Nationale Mythen und Symbole in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Strukturen und Funktionen von Konzepten nationaler Identität, Stuttgart 1991; Martin Wähler (Hg.), Der deutsche Volkscharakter. Eine Wesenskunde der deutschen Volksstämme und Volksschläge, Jena 1937.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Do | 18-19.30 | S4-104 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | Wahl | |||||
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe I | A4; B4 (alt); B4; C1 | Pflicht | GS und HS | ||||
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II | A4; B4 (alt); B4; C1 | Pflicht | GS und HS | ||||
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister | A4; B4 (alt); B4; C1 | Pflicht | GS und HS | ||||
Geschichtswissenschaft (Nebenfach) / Magister | A4; B4 (alt); B4; C1 | Pflicht | GS und HS |