250219 Pädagogik in Zeiten des Populismus. Kritik als Kompetenz und als Prinzip der offenen Gesellschaft (S) (WiSe 2017/2018)

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Die wenigsten haben wohl geglaubt, dass die modernen Errungenschaften wie Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechte in den westlichen Gesellschaften je wieder so substantiell unter Druck geraten könnten, wie wir es derzeit erleben. Spätestens nach dem Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen in den USA dürfte klar geworden sein, dass der Rechtspopulismus kein Randphänomen mehr ist, sondern breite Bevölkerungsschichten erfasst hat. Auch in Europa hat sich der Rechtspopulismus trotz der Niederlagen in Frankreich und den Niederlanden fest etablieren können und gefährdet die offene Gesellschaft. PEGIDA, AFD und Die Identitären zeigen, dass auch Deutschland von diesem Trend betroffen ist.

Pädagogische Konzepte und Bildungsziele können von dieser Entwicklung nicht unberührt bleiben. Mehr den je ist auch die Pädagogik gefragt, Antworten auf die massive Rückkehr antidemokratischer, sexistischer und rassistischer Stimmungen und Positionen zu finden.
Ein Schlüsselproblem scheint dabei die Frage nach Kritik zu sein. Die politische Kritik der Rechtspopulisten beschränkt sich darauf, Medien pauschal als Lügenpresse zu diffamieren und das politische System generell als korrupt, abgehoben und elitär zu brandmarken. Im linksliberalen Spektrum wiederum gibt es die Tendenz, Kritik zu unterlassen, wenn Gefahr besteht, dass der Beifall von der falschen Seite kommt. Beide Kritikauffassungen sind für eine offene Gesellschaft und eine demokratische Streitkultur abträglich.

Sachliche, konkrete und auch differenzierte Kritik haben es unter diesen Bedingungen schwer, sich zu behaupten. Daher soll in diesem Seminar der Kritikbegriff näher bestimmt, überprüft und geschärft werden. Es gilt zu erkennen, welche Formen von Kritik für den Fortbestand einer offenen und demokratischen Gesellschaft sinnvoll und welche problematisch sind. In diesem Zusammenhang soll auch die Option des Linkspopulismus und das Problem des Kritikverzichts behandelt werden, wenn es um schwierige und heikle Themen wie beispielsweise das der Islamkritik geht.

Ziel des Seminars ist es, den zentralen Stellenwert der Kritik für eine offene Gesellschaft herauszuarbeiten und den Kritikbegriff in seiner Vielschichtigkeit zu analysieren. Der Schwerpunkt des Seminars liegt in der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Populismus, Kritik und Pädagogik. Zum Ende des Seminars werden wir aber auch in Form von Rollenspielen erproben, wie auf Parolen, Phrasen und populistische „Argumente“ sinnvoll reagiert werden kann.

Themenschwerpunkte:
→ Was ist Populismus?
→ Emotionen, Gefühle und Affekte - neue Dimensionen des Politischen?
→ Rechtspopulismus, liberaler Populismus und Linkspopulismus
→ Merkmale, Prinzipien und Formen von Kritik
→ Begründungen und Fundamente von Kritik
→ Relative und situierte Kritik in der Pädagogik
→ Gesellschafts-, Religions- und Kulturkritik: Was unterscheidet legitime von illegitimer Kritik?
→ Argumentationstraining gegen Populismus und Stammtischparolen

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25-BE2_ver1 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie E2: Soziale, kulturelle, politische und rechtliche Kontexte pädagogischen Handelns Study requirement
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25-BiWi14_a Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Study requirement
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25-BiWi14_b Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion Study requirement
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25-BiWi2 Fachliches Grundlagenmodul E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion Study requirement
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25-BiWi2-G Fachliches Grundlagenmodul (Grundschule) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Study requirement
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25-BiWi2-HRGe Fachliches Grundlagenmodul (HRGe) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Study requirement
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29 Students to be reached directly via email
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Tuesday, September 26, 2017 
Last update times:
Tuesday, October 24, 2017 
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Tuesday, October 24, 2017 
Type(s) / SWS (hours per week per semester)
S / 2
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