221087 Deutsche Soldaten und ihre Feinde. Rassismus und Gewaltbereitschaft in der kriegsführenden Wehrmacht 1941-1944 (K) (WiSe 2001/2002)

Inhalt, Kommentar

Die Dimension der Verbrechen der deutschen Wehrmacht in Osteuropa ist weitgehend unstrittig, doch von den Motiven und Weltbildern der Täter weiß man wenig. Auch wenn die Praxis des Vernichtungskrieges immer wieder Indizien für eine bejahende Rolle auch der unteren Dienstgrade liefert, sind die Erkenntnisse über den Grad an Zustimmung der einfachen Soldaten zu ihren Verbrechen und über etwaige handlungsleitende Motive sehr bruchstückhaft. Es ist unklar, wie die Motivationsstruktur der Täter aussah, und ob ihre Mentalitäten und Weltbilder die Ausübung der Verbrechen beeinflußten. Um mithin die Frage nach der gewaltfördernden Wirkung der Weltbilder und Motive der Täter wenigstens im Ansatz zu beantworten, muß das Wechselverhältnis zwischen individuellen Handlungsoptionen und der Struktur des modernen Krieges verdeutlicht werden.
Trifft die Ausgangshypothese von einer durch Nationalismus und Rassismus geförderten "Vergesellschaftung der Gewalt" zu, dann muß sich diese Entwicklung in den Briefen und in der Sprache der Soldaten niederschlagen. Besteht ein Zusammenhang zwischen den kollektiven Weltbildern und den Verbrechen der Wehrmacht? Wie schildern die Soldaten ihre jeweiligen Handlungsoptionen? Wie erscheinen in der Perspektive des "kleinen Mannes" Handlungsspielräume, und werden diese zugunsten oder zuungunsten von Opfergruppen genutzt? Mit Hilfe welcher Argumentationsmuster werden Gewalttaten gerechtfertigt? Schließlich wirft gerade das Massenmedium Feldpostbrief die Frage auf, ob und in wie weit das Wissen von den Kriegsverbrechen an der Front und der "Heimatfront" verbreitet war.

Literaturangaben

K. Latzel, Deutsche Soldaten - Nationalsozialistischer Krieg? Kriegserlebnis - Kriegserfahrung 1939-1945, Paderborn 1998; M. Humburg, Das Gesicht des Krieges. Feldpostbriefe von Wehrmachtssoldaten aus der Sowjetunion, Opladen 1998; O. Bartov, Hitlers Wehrmacht. Soldaten, Fanatismus und die Brutalisierung des Krieges, Reinbek 1995; T. Bastian, Furchtbare Soldaten. Deutsche Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg, München 1997; R.-D. Müller (Hg.), Die Wehrmacht. Mythos und Realität, München 1999; M. Hettling, Täter und Opfer? Die deutschen Soldaten in Stalingrad, in: AfS 35 (1995), 515-31; T. Kühne, Der nationalsozialistische Vernichtungskrieg und die "ganz normalen" Deutschen. Forschungsprobleme und Forschungstendenzen der Gesellschaftsgeschichte des Zweiten Weltkrieges, in: AfS 39 (1999), 580-662.

Lehrende

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Geschichte / Lehramt Sekundarstufe I    
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II    
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister    
Geschichtswissenschaft (Nebenfach) / Magister    

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Freitag, 11. Dezember 2015 
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Art(en) / SWS
K / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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