Moderne Kinderfilme zeichnen sich häufig durch leuchtende Farben, schnelle Schnitte und eine humorvolle Leichtigkeit aus, bei der ernste Themen allenfalls beiläufig mitschwingen. Blickt man jedoch auf frühere Produktionen zurück, zeigt sich ein anderer Stil, der die kindliche Rezeption auf ganz eigene Weise fordert: durch ein ruhigeres Erzähltempo, eine insgesamt düstere Atmosphäre und eine spürbare emotionale Schwere. Diese Filme, die ebenfalls mit erzählerischer Leichtigkeit arbeiten, nähern sich Themen wie Flucht, Vertreibung, Verlust, Angst, Tod oder dem Erwachsenwerden mit überraschender Ernsthaftigkeit und erzählerischem Tiefgang.
In diesem Kontext lohnt sich ein Blick darauf, wie sich der Umgang mit emotionaler Schwere im Kinderfilm über die vergangenen Jahrzehnte gewandelt hat - und welche Impulse sich aus den „düsteren“ Erzählformen für die kindliche Rezeptionserfahrung ableiten lassen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie wir diese oft älteren Filme mit unseren gegenwärtigen Sehgewohnheiten wahrnehmen und bewerten. Welche Wirkung entfalten langsames Erzählen, eine reduzierte Farbgestaltung und minimalistische Bildwelten auf ein Publikum, dessen Rezeptionsmuster sich unter dem Einfluss schneller, bunter Medienangebote verändert haben? Und inwiefern spiegeln sich darin auch gesellschaftliche Verschiebungen in der Wahrnehmung und Bewertung von Ernsthaftigkeit im kindgerechten Erzählen?
Im Seminar werden wir acht ausgewählte Kinderfilme gemeinsam sichten und uns durch das Filmgespräch als Mittel der Filmbildung vertiefend mit ihnen auseinandersetzen. Dabei steht nicht das bloße Konsumieren, das passive „Schauen“ im Vordergrund, sondern ein aktives „Lesen“ der Filme - mit Blick auf Erzählweise, Gestaltung und thematische Tiefe. Die Filme werden in ihren Originalfassungen geschaut. In der gemeinsamen Reflexion können alle Themen diskutiert werden, die sich sowohl aus der Auseinandersetzung mit den einzelnen Filmen als auch aus dem übergreifenden Kontext der Seminarthematik ergeben.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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einmalig | Sa | 10-17 | 08.11.2025 | ||
einmalig | So | 10-17 | 09.11.2025 | ||
einmalig | Sa | 10-17 | 13.12.2025 | ||
einmalig | So | 10-17 | 14.12.2025 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE-IndiErg12 Medien | E2: Grundbegriffe sowie theoretische und methodische Konzepte der Medienpädagogik | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-BE-IndiErg3_a IndiErg: Bildung und Didaktik | E2: Didaktische Modelle und Lernräume | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
E3: Bildung: Theorien und Institutionen oder Didaktische Modelle und Lernräume | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation | |
25-BE11 Abschlussmodul | E1: Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BE9 Didaktische Modelle und Lernräume | E2: Lernräume | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi9_a Bildung, Erziehung und Unterricht (HRSGe) | E2c: Lernräume | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-UFP-P2 Individuelle Profilbildung: Medienpädagogik | E1: Seminar 1 Medienanalyse | Studienleistung
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Studieninformation |
E2: Seminar 2 Medienpädagogik | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Für eine 𝗯𝗲𝗻𝗼𝘁𝗲𝘁𝗲 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗯𝗲𝗻𝗼𝘁𝗲𝘁𝗲 𝗣𝗿ü𝗳𝘂𝗻𝗴𝘀𝗹𝗲𝗶𝘀𝘁𝘂𝗻𝗴 ist eine wissenschaftliche Hausarbeit im Umfang von ca. 4.500 Wörtern (etwa 15 gehaltvolle Seiten) zu verfassen. Darin soll eine eigenständig entwickelte Fragestellung oder These in Bezug auf die Seminarthematik bearbeitet werden. Die Arbeit kann unabhängig von der im Seminar behandelten Filmauswahl konzipiert sein, sollte jedoch inhaltlich erkennbar an die thematischen Schwerpunkte des Seminars anknüpfen und diese reflektieren.
Im Rahmen der 𝗦𝘁𝘂𝗱𝗶𝗲𝗻𝗹𝗲𝗶𝘀𝘁𝘂𝗻𝗴 sind fünf Diskussionsreflexionen anzufertigen. Dabei sollen ausgewählte Aspekte aus den gemeinsamen Filmgesprächen aufgegriffen, individuell kommentiert und weitergedacht werden. Die Länge der Texte ist nicht festgelegt, sollte jedoch so gewählt sein, dass sowohl ein zentraler Diskussionspunkt als auch die eigene Perspektive darauf klar und nachvollziehbar zum Ausdruck kommen.