300188 Professionalisierung und Geschlecht - klassische und aktuelle Studien (S) (WiSe 2012/2013)

Inhalt, Kommentar

In zahlreichen etablierten wie auch in neu entstehenden beruflichen Feldern herrscht Unsicherheit über notwendige oder hinreichende Bildungsabschlüsse, Qualifikationen und Wissensbestände. Neben die klassischen Professionen sind (auch im Bereich ihrer „eigenen“ Zuständigkeit) Berufe und Qualifikationscluster getreten, die zunächst Eigenständigkeit und in der Folge Professionalität für sich beanspruchen. Diese Semantik verweist darauf, dass der Wandel der Arbeitsmarkt- und Berufsstrukturen mit neuen Anerkennungsverhältnissen und Selbstdeutungen der Subjekte einher geht.
Die Soziologie kennt verschiedene Modelle, um die Merkmale von Professionen, ihre Abgrenzung von anderen Berufen zu bestimmen. Die Möglichkeiten für einen Beruf, eine Profession zu werden, sind eng determiniert. Daher erklärt sich der jahrhundertelange alleinige Professions-Anspruch der Medizin, Jurisprudenz und Theologie. Dieser Hintergrund erklärt die weithin ungebrochene Konnotation von Profession und Professionalität mit der Berufsarbeit von Männern.
In neuerer Zeit sind Professionsmodelle entstanden, die auch den sozialen und strukturellen Entwicklungen der (nach-)industriellen Gesellschaft gerecht werden. Dies geht zum einen darauf zurück, dass für weitere Berufe ein Professionsanspruch artikuliert wird. Neuere Theorie-Modelle konzentrieren sich auf die wissenschaftliche Begründungspflicht und den Berufskodex. Zum anderen ist die männliche Dominanz in den klassischen Berufsfeldern längst gebrochen, und gerade die sich professionalisierenden Berufe sind Berufe mit einem hohen Frauen-Anteil.
In dem Seminar werden klassische und neuere soziologische Texte zum Thema gelesen und im Hinblick auf die genannten Aspekte diskutiert.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Erwünscht sind vor allem arbeitssoziologische Vorkenntnisse.

Literaturangaben

Combe, Arno/ Helsper, Werner 1996: Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus professionellen Handelns. Frankfurt: Suhrkamp
Döhler, Marian 1991: Die Regulierung von Professionsgrenzen. Struktur und Entwicklungsdynamik von Gesundheitsberufen im internationalen Vergleich. Frankfurt/ New York: Campus
Heintz, Bettina/ Merz, Martina/ Schumacher, Christina 2007: Die Macht des Offensichtlichen: Bedingungen geschlechtlicher Personalisierung in der Wissenschaft. In: ZfSoziologie 4: 261-281
Hughes, Everett 1970: The Humble and the Proud: the Comparative Study of Occupations. In: The Sociological Quarterly 11, no 1: 147-156
Koppetsch, Cornelia 2008: Der Markt der Ideen. Neue Wege der Professionalisierung am Beispiel der Kultur- und Medienberufe. In: Soziale Welt 59: 327-350
Maiwald, Kai-Olaf 2004: Professionalisierung im modernen Berufssystem. Das Beispiel der Familienmediation. Wiesbaden: VS
Pfadenhauer, Michaela 2003: Professionalität. Eine wissenssoziologische Rekonstruktion institutionalisierter Kompetenzdarstellungskompetenz. Opladen Leske und B.
Rabe-Kleberg, Ursula 1996: Professionalität und Geschlechterverhältnis. Oder: Was ist „semi“ an traditionellen Frauenberufen? In: Combe, Arno/ Helsper, Werner (Hg.): Pädagogische Professionalität. Frankfurt: 276-302
Schmeiser, Martin 2006: Soziologische Ansätze der Analyse von Professionen, der Professionalisierung und des professionellen Handelns. In: Soziale Welt, Heft 3: 295-318
Wetterer, Angelika (Hg.) 1992: Profession und Geschlecht. Zur Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Frankfurt/ New York: Campus V.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
weekly Mo 12-14 C01-239 08.10.2012-28.01.2013
nicht am: 08.10.12 / 24.12.12 / 31.12.12

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
30-M-Soz-M4a Arbeits- und Wirtschaftssoziologie a Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-M-Soz-M4b Arbeits- und Wirtschaftssoziologie b Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
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30-M-Soz-M4c Arbeits- und Wirtschaftssoziologie c Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Gender Studies / Master (Enrollment until SoSe 2013) Hauptmodul 2 Wahlpflicht 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Enrollment until SoSe 2008) H.S.2; H.S.3   scheinfähig  
Soziologie / Diplom (Enrollment until SoSe 2005) 2.4.4; 2.4.6   HS
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 2.3 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 29
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 26. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 17. Juli 2012 
Art(en) / SWS
seminar (S) / 2
Einrichtung
Faculty of Sociology
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