300458 Soziale Bewegungen und Stadt (S) (SoSe 2020)

Update April 2020: das Seminar findet in modifizierter Form statt. Informationen zu den Änderungen wurden kürzlich per Mail an alle angemeldeten Personen verschickt. Sollten Sie keine Email erhalten haben, melden Sie sich bitte bei der Dozentin via Email.

In Städten konzentrieren, manifestieren und reproduzieren sich gesellschaftliche Widersprüche und Konflikte auf engem Raum. Daher ist der städtische Raum für soziale Bewegungen sowohl ein wichtiger Aushandlungs- und Austragungsort als auch die Stadt an sich ein zentraler Gegenstand der politischen Auseinandersetzung. Aktuell sind Städte zum Beispiel aufgrund steigender Mieten oder klimapolitischer Fragen vermehrt in den Fokus von tagespolitischen Mobilisierungen gerückt. Hieran zeigt sich schon, wie sich in Städten lokale mit globalen Entwicklungen überschneiden und umkämpft werden.
Dieses Seminar befasst sich mit urbanen sozialen Bewegungen in Europa und verortet sich an der Schnittstelle von sozialer Bewegungsforschung und Stadtsoziologie. Der Fokus liegt dabei auf städtischen Bewegungen im Kontext von aktuellen konflikthaften gesellschaftlichen und städtischen Prozessen, besonders der neoliberalen Umstrukturierung und der Polarisierung. Einführend beschäftigen wir uns mit klassischen theoretischen Ansätzen der kritischen Stadtsoziologie. Auf dieser Grundlage analysieren wir, in einem zweiten Schritt, einzelne Fallbeispiele unterschiedlicher sozialer Bewegungen– wie zum Beispiel die großen Platzbesetzungen der Indignados 2011 oder der landesweite Verhinderung von Zwangsräumungen durch die PAH (Plattform gegen Zwangsräumungen) in Spanien. Abschließend und ausblickend soll die Wechselwirkung von Stadtentwicklung und sozialen Bewegungen diskutiert werden.