Der deutsche expressionistische Film der Weimarer Zeit (F. Murnau, F. Lang, R. Wiene u. a. ) und das sowjetische Montage-Kino der 20er Jahre (S. Eisenstein. D. Vertov, V. Pudovkin u. a.) weisen in ihrer künstlerischen Sprache erhebliche Unterschiede auf. Man könnte vielleicht im ersten Fall von einer symbolistischen, im zweiten von einer konstruktivistischen Ästhetik sprechen.
Die Beziehungen zwischen deutschen und russischen Filmkünstlern jener Zeit waren indes ausgesprochen intensiv. Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin wurde als erster sowjetischer Film nach Aufhebung eines Vorführungsverbots 1926 in Berlin gezeigt. Im selben Jahr ist der russische Regisseur bei den Dreharbeiten zu Fritz Langs Metropolis anwesend, und Dziga Vertov kommt im Frühjahr 1929 nach Berlin, um zusammen mit H. Richter und E. Kisch den Film Alles dreht sich, alles bewegt sich zu drehen. Vertovs Mann mit der Kamera (1929) läßt sich in vielem als Replik auf Walter Ruttmanns Berlin: Die Sinfonie einer Großstadt (1927) verstehen.
Zwischen der Weimarer Republik und der Sowjetunion findet in den 20er Jahren ein reger Filmtransfer statt. Das Seminar befaßt sich zum einen mit den kulturellen Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Russland, stellt aber die vergleichende bzw. kontrastierende Untersuchung der Ästhetik der deutschen und russischen Filme in den Vordergrund.
Literatur zur Einführung:
Ch. Engel (Hg.), Geschichte des sowjetischen und russischen Films, Stuttgart 1999.
W. Sudendorf, S. M. Eisenstein. Materialien zu Leben und Werk, München 1975
D. Vertov, Schriften zum Film, München 1973.
H. Korte (Hg.), Film und Realität in der Weimarer Republik: Mit Analysen der Filme ,Kuhle Wampe? und 'Mutter Krausens Fahrt ins Glück', München 1978.
E. Ditschek, Politisches Engagement und Medienexperiment: Theater und Film der russischen und deutschen Avantgarde der 20er Jahre, Tübingen 1989.
Studierende des Faches BA-Germanistik müssen sich für dieses Seminar <a href="http://www.zfl.uni-bielefeld.de/ekvv/anmeldung/step1/germanistik">hier</a> anmelden. Studierende der Literaturwissenschaft müssen sich NICHT anmelden.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Mi | 14-18 | Unpublished | 11.10.2004-04.02.2005 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB2; BaGerPoB2-Med | 3/4 | |||
Germanistik/Deutsch | MA/SII; LIT; B.1; B.2 | Teilleistung der Zwischenprüfung/Abschlussprüfung möglich GS und HS | |||||
Literaturwissenschaft / Bachelor | (Enrollment until WiSe 05/06) | Kern- und Nebenfach | BaLitPMedwiss; BaLitPKult | 2/4 | |||
Literaturwissenschaft / Magister | Haupt- und Nebenfach | AVL | Teilleistung der Zwischenprüfung/Abschlussprüfung möglich GS und HS | ||||
Literaturwissenschaft / Magister | Haupt- und Nebenfach | LAK | Teilleistung der Zwischenprüfung/Abschlussprüfung möglich GS und HS | ||||
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Modul 1 | |||||
Osteuropäische Studien / Magister | Nebenfach | Teilleistung der Zwischenprüfung/Abschlussprüfung möglich GS und HS | |||||
Slavistik:Russisch / Magister | Haupt- und Nebenfach | LIT | Teilleistung der Zwischenprüfung/Abschlussprüfung möglich GS und HS |