In der Tradition der Praktischen Philosophie beansprucht die Ethik seit der Antike, explizit bei Platon (Sokrates) und Aristoteles, einen bevorzugten Platz.
Im Verlaufe ihrer weiteren Geschichte treten neben die dort entwickelte eudämonistische Ethik die utilitarische Ethik sowie die Pflichtenethik im Anschluss an den Kategorischen Imperativ Kants. Daneben sind die sogenannten Moralkonzeptionen, die meist religiöse Kontexte haben, ebenso zu berücksichtigen wie Fragen der Sitte (des Brauches) und der Sittlichkeit. Hier geht es auch um begriffliche Differenzierungen.
Gegenwärtig bestimmen vor allem Fragen der Normenbegründung und Normendurchsetzung (etwa bezüglich der Menschenrechte) die Diskussion. Seit Max Weber ist die Unterscheidung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik bedeutsam geworden. Im Zusammenhang mit einer wiederentdeckten Philosophie der "Lebenskunst" sind auch vorklassische Ethikkozepte (Epikur, außereuropäische Traditionen) erneut in den Blick gerückt. Schließlich gilt das Augenmerk auch Fragen, die aktuell die Diskussion bestimmen:
Moralität versus Machbarkeit, ethische Probleme im Umkreis von Krankheit, Alter, Sterben und Tod, eine ökologische Ethik, wie sie im Anschluss an Hans Jonas entwickelt worden ist.
Bevor diese Fragen sich angemessen diskutieren lassen, ist eine Rekonstruktion zentraler historischer Positionen unerlässlich.
Dieser Aufgabe dient die folgende Textsammlung: W. Oelmüller u.a. (Hrsg.), Diskurs: Sittliche Lebensformen (= UTB 778), Paderborn 1978 u.ö.
Weitere Literatur in Auswahl:
N. Bobbio, Das Zeitalter der Menschenrechte, Frankfurt/Main 1998.
R. Dahrendorf, Pfade aus Utopia, München 1967 u.ö.
M. Gronemeyer, Das Leben als letzte Gelegenheit, Frankfurt/Main 1993.
F. J. Illhardt, Medizinische Ethik, Berlin 1985.
H. Jonas, Das Prinzip Verantwortung, Frankfurt/Main 1978 u.ö.
W. E. Müller, Evangelische Ethik, Darmstadt 2001.
Um einen Teilnehmerschein zu erhalten, ist es notwenig, entweder ein Arbeitspapier zu einem bestimmten Seminarthema vorzulegen und eine Seminarsitzung entsprechend zu strukturieren oder ein Sitzungsprotokoll zu verfassen. Das Seminar ist lektüreintensiv und nicht für Teilnehmer geeignet, die eher eine Vorlesung erwarten.
Für Lehramtsstudierende Sek I und II: Teilgebiete D 1, D5
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 14-16 | KiHo, H 2 | 25.10.2007-14.02.2008 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | ST Ic; ST II/1a; ST II/2a | 3 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | ST Ic; ST II/1a; ST II/2a | 3 |