300461 Koalitionen im Kontext sozialer Bewegungen (S) (WiSe 2024/2025)

Zur Realisierung von Protest und zur besseren Mobilisierung schmieden Akteur*innen sozialer Bewegungen Koalitionen, die sich entweder innerhalb einer sozialen Bewegung konstituieren oder darüber hinaus gehend von Kooperation mit anderen sozialen Bewegungen oder anderen gesellschaftlichen Akteur*innen zeugen. Um die Koalitionsarbeit bzw. außerparlamentarische Bündnispolitik zu ergründen, verfolgt das Blockseminar drei Schwerpunkte: Im ersten Block werden wir die zentralen Begriffe der Koalition und der sozialen Bewegung diskutieren und klären. Hierfür beschäftigen wir uns sowohl mit strategisch gelagerten Konzepten aus der Protest- und Bewegungsforschung wie auch normativen Bündnisvisionen – etwa aus postmigrantischer Perspektive anhand der Sammlungsbewegung #unteilbar.
Im zweiten Block widmen wir uns dem Variationsreichtum von Koalitionsarbeit und arbeiten aus empirischen Studien die Befunde zu den entscheidenden Einflussfaktoren und Bedingungen – Ressourcen, soziale Netzwerke, politische Gelegenheitsfenster und framing/kollektive Identität – heraus, welche einzeln oder in der Kombination zum Gelingen oder Scheitern von Bündnissen beitragen (können). Im dritten Block beleuchten wir vor dem Hintergrund des gewonnenen Wissens konkrete Fallbeispiele aus sozialen Bewegungen (z.B. rechte Proteste, Friedensbewegung), die die Teilnehmer*innen selbst bearbeiten, in die Erkenntnisse aus den vorherigen Blöcken einordnen und im Seminar vorstellen werden.

Die Bereitschaft zum Lesen der überwiegend englischen Texte ist unabdingbare Voraussetzung für das Seminar.